Rheinische Post Krefeld Kempen
Maria Hilf: Neue Wege bei Krebstherapie
Prof. Dr. Feride Kröpil will als neue Chefärztin das Netzwerk zwischen den Disziplinen ausbauen. Das soll vor allem in der Tumorbehandlung Verbesserungen bringen.
KREFELD Feride Kröpil kann in drei Worten zusammenfassen, was ihren Beruf ausmacht: „Zuhören, Verstehen, Behandeln.“Die Professorin ist neue Chefärztin der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Endokrine Chirurgie im Alexianer Krankenhaus Maria-Hilf Krefeld. Als Nachfolgerin von Privatdozent Dr. Elias Karakas, der ans Landeskrankenhaus Salzburg gewechselt ist, übernimmt nun sie die Verantwortung für diesen wesentlichen Teil des klinischen Angebotes des Krankenhauses Maria-Hilf Krefeld. Und sie steht für einen weiteren Ausbau des Netzwerkes zwischen den Disziplinen.
Viszeralchirurgie betrifft die Operation der Bauchorgane - vor allem bei Tumoren und Entzündungen. Die Endokrinologie beschäftigt sich mit den hormonproduzierenden Drüsen und Erkrankungen, die durch einen gestörten Hormonhaushalt verursacht werden.
Kröpil hat über 20 Jahre ihre Expertise der Allgemein- und Viszeralchirurgie am Klinikum der HeinrichHeine-Universität in Düsseldorf, und insbesondere in der onkologischen Chirurgie, entwickelt. Benjamin M. Koch, Regionalgeschäftsführer der Alexianer Krefeld
GmbH, sagt: „Wir freuen uns, mit dem Start von Prof. Dr. Feride Kröpil eine Ärztin von großem fachlichem und vor allem auch menschlichem Format gefunden zu haben.“In der Krebs-Chiriurgie ist wegen der Vielzahl unterschiedlicher Krankheitsbilder der Blick aufs Individuelle immer wichtiger. Diesen Schwerpunkt will man im Krankenhaus Maria-Hilf Krefeld nun als Teil eines medizinischen Netzwerkes weiter ausbauen, einschließlich der viszeralmedizinischen Ausrichtung der Klinik für Onkologie und Gastroenterologie bis hin zum Alexianer Darmkrebszentrum. „Insbesondere bei der Tumorbehandlung sehen wir enorme Entwicklungen in der spezifischen Therapie des individuellen Erkrankungsmusters unserer Patienten“, sagt Kröpil. „Das Stichwort, das hier zu nennen ist, lautet `personalisierte Medizin`, eines der großen Zukunftsthemen. Hier erwarten wir eine Vielzahl an neuen Therapieoptionen, die der individuellen Erkrankungsform des jeweiligen Patienten gerecht werden und die Angehörigen bewusst einschließen. Da hilft die große Psychiatrie des Krankenhauses zusätzlich, die psychoonkologischen Belange gezielt zu berücksichtigen.“Auch die Robotergestützte Chirurgie am Maria Hilf gehört dazu.
Für besonders wichtig hält die Chefärztin dabei „die enge Zusammenarbeit mit dem Chefarzt der Onkologie und Gastroenterologie Dr. Stefan Pluntke im Zentrum für Viszeralmedizin“und die Kooperation
mit niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten: „Dort wird bereits bei der Ersteinschätzung, aber genauso bei der Mitbehandlung und Nachsorge unschätzbar gute Arbeit geleistet.“
Aus- und Weiterbildung und Förderung des medizinischen Nachwuchses ist Kröpil ein Anliegen, da sie viele Jahre in der Lehre und Ausbildung angehender Ärzte in Düsseldorf am Uniklinikum tätig war. „Die Position, die ich hier mit Inhalt füllen darf, ist eine Punktlandung für meine berufliche Karriere. Hier kann ich genau an der Stelle weitermachen, die ich schon an der UniKlinik so geschätzt habe: jungen angehenden Ärztinnen und Ärzten zu vermitteln, worum es in unserem Beruf eigentlich geht. Und dann
auch noch in einem akademischen Lehrkrankenhaus der Heinrich-Heine-Universität in nächster Nähe zu meinem Wohnort Düsseldorf. Ich würde sagen: Alles bestens.“
In der Forschung hat sich die neue Chefärztin vor allem mit molekularen Biomarkern bei Tumoren des Magen-Darm-Traktes sowie Komplikationsmanagement in der Viszeralchirurgie befasst. Humanmedizin hat sie Köln studiert - mit Aufenthalten am Baylor College Houston, der Universität Sofia Antipolis in Nizza sowie am Universitätsspital Zürich.
Auch privat ist die neue Stellung in Krefeld für Feride Kröpli, die mit einem Radiolofen verheiratet ist, ein idealer Schritt - dank der Nähe zu Düsseldorf, wo sie beruflich eng verwurzelt ist. Denn das Maria Hilf ist Lehr- und Ausbildungskrankenhaus der Uni in der Landeshauptstadt.