Rheinische Post Krefeld Kempen

Maria Hilf: Neue Wege bei Krebsthera­pie

- VON PETRA DIEDERICHS

Prof. Dr. Feride Kröpil will als neue Chefärztin das Netzwerk zwischen den Diszipline­n ausbauen. Das soll vor allem in der Tumorbehan­dlung Verbesseru­ngen bringen.

KREFELD Feride Kröpil kann in drei Worten zusammenfa­ssen, was ihren Beruf ausmacht: „Zuhören, Verstehen, Behandeln.“Die Professori­n ist neue Chefärztin der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Endokrine Chirurgie im Alexianer Krankenhau­s Maria-Hilf Krefeld. Als Nachfolger­in von Privatdoze­nt Dr. Elias Karakas, der ans Landeskran­kenhaus Salzburg gewechselt ist, übernimmt nun sie die Verantwort­ung für diesen wesentlich­en Teil des klinischen Angebotes des Krankenhau­ses Maria-Hilf Krefeld. Und sie steht für einen weiteren Ausbau des Netzwerkes zwischen den Diszipline­n.

Viszeralch­irurgie betrifft die Operation der Bauchorgan­e - vor allem bei Tumoren und Entzündung­en. Die Endokrinol­ogie beschäftig­t sich mit den hormonprod­uzierenden Drüsen und Erkrankung­en, die durch einen gestörten Hormonhaus­halt verursacht werden.

Kröpil hat über 20 Jahre ihre Expertise der Allgemein- und Viszeralch­irurgie am Klinikum der HeinrichHe­ine-Universitä­t in Düsseldorf, und insbesonde­re in der onkologisc­hen Chirurgie, entwickelt. Benjamin M. Koch, Regionalge­schäftsfüh­rer der Alexianer Krefeld

GmbH, sagt: „Wir freuen uns, mit dem Start von Prof. Dr. Feride Kröpil eine Ärztin von großem fachlichem und vor allem auch menschlich­em Format gefunden zu haben.“In der Krebs-Chiriurgie ist wegen der Vielzahl unterschie­dlicher Krankheits­bilder der Blick aufs Individuel­le immer wichtiger. Diesen Schwerpunk­t will man im Krankenhau­s Maria-Hilf Krefeld nun als Teil eines medizinisc­hen Netzwerkes weiter ausbauen, einschließ­lich der viszeralme­dizinische­n Ausrichtun­g der Klinik für Onkologie und Gastroente­rologie bis hin zum Alexianer Darmkrebsz­entrum. „Insbesonde­re bei der Tumorbehan­dlung sehen wir enorme Entwicklun­gen in der spezifisch­en Therapie des individuel­len Erkrankung­smusters unserer Patienten“, sagt Kröpil. „Das Stichwort, das hier zu nennen ist, lautet `personalis­ierte Medizin`, eines der großen Zukunftsth­emen. Hier erwarten wir eine Vielzahl an neuen Therapieop­tionen, die der individuel­len Erkrankung­sform des jeweiligen Patienten gerecht werden und die Angehörige­n bewusst einschließ­en. Da hilft die große Psychiatri­e des Krankenhau­ses zusätzlich, die psychoonko­logischen Belange gezielt zu berücksich­tigen.“Auch die Roboterges­tützte Chirurgie am Maria Hilf gehört dazu.

Für besonders wichtig hält die Chefärztin dabei „die enge Zusammenar­beit mit dem Chefarzt der Onkologie und Gastroente­rologie Dr. Stefan Pluntke im Zentrum für Viszeralme­dizin“und die Kooperatio­n

mit niedergela­ssenen Ärztinnen und Ärzten: „Dort wird bereits bei der Ersteinsch­ätzung, aber genauso bei der Mitbehandl­ung und Nachsorge unschätzba­r gute Arbeit geleistet.“

Aus- und Weiterbild­ung und Förderung des medizinisc­hen Nachwuchse­s ist Kröpil ein Anliegen, da sie viele Jahre in der Lehre und Ausbildung angehender Ärzte in Düsseldorf am Unikliniku­m tätig war. „Die Position, die ich hier mit Inhalt füllen darf, ist eine Punktlandu­ng für meine berufliche Karriere. Hier kann ich genau an der Stelle weitermach­en, die ich schon an der UniKlinik so geschätzt habe: jungen angehenden Ärztinnen und Ärzten zu vermitteln, worum es in unserem Beruf eigentlich geht. Und dann

auch noch in einem akademisch­en Lehrkranke­nhaus der Heinrich-Heine-Universitä­t in nächster Nähe zu meinem Wohnort Düsseldorf. Ich würde sagen: Alles bestens.“

In der Forschung hat sich die neue Chefärztin vor allem mit molekulare­n Biomarkern bei Tumoren des Magen-Darm-Traktes sowie Komplikati­onsmanagem­ent in der Viszeralch­irurgie befasst. Humanmediz­in hat sie Köln studiert - mit Aufenthalt­en am Baylor College Houston, der Universitä­t Sofia Antipolis in Nizza sowie am Universitä­tsspital Zürich.

Auch privat ist die neue Stellung in Krefeld für Feride Kröpli, die mit einem Radiolofen verheirate­t ist, ein idealer Schritt - dank der Nähe zu Düsseldorf, wo sie beruflich eng verwurzelt ist. Denn das Maria Hilf ist Lehr- und Ausbildung­skrankenha­us der Uni in der Landeshaup­tstadt.

 ?? KMH ?? Prof. Dr. Feride Kröpil (3. v. r.) wurde bei den Alexianern herzlich begrüßt von Klinikdire­ktor Prof. Dr. Wolfram T. Knoefel (2. v. r.) sowie Nicole HilbertKlu­czkowski,
Dr. Kathrin Batzill und Prof. Dr. Hans-Jürgen von Giesen (v. l.) und Regionalge­schäftsfüh­rer Alexianer Krefeld Benjamin M. Koch (r.).FOTO:
KMH Prof. Dr. Feride Kröpil (3. v. r.) wurde bei den Alexianern herzlich begrüßt von Klinikdire­ktor Prof. Dr. Wolfram T. Knoefel (2. v. r.) sowie Nicole HilbertKlu­czkowski, Dr. Kathrin Batzill und Prof. Dr. Hans-Jürgen von Giesen (v. l.) und Regionalge­schäftsfüh­rer Alexianer Krefeld Benjamin M. Koch (r.).FOTO:

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