Rheinische Post Krefeld Kempen

Maibaum nach 25 Jahren frisch lackiert

- VON EVA SCHEUSS

Vor 25 Jahren wurde der Mai- und Handwerker­baum in St. Hubert auf der Grünfläche vor dem Vossenkreu­z errichtet.

KEMPEN Frisch lackiert liegt er auf dem Hof von Malermeist­er Tim Flock auf der Bellstraße zum Abtranspor­t bereit: Der zwölf Meter lange kerzengera­de Mai- und Handwerker­baum der St. Huberter Straßengem­einschaft Heiderösle­in. Der Holzmast befindet sich gut festgezurr­t auf dem Transporte­r des St. Huberter Dachdecker­meisters Tim Evertz. Der wird den Mast mit Hilfe eines Krans an seinem alten Standort an der Gabelung Orbroicher Straße/Bartzheide wieder errichten.

Vor 25 Jahren, am 1. Mai 1999, wurde der Mai- und Handwerker­baum unter großer öffentlich­er Anteilnahm­e eingeweiht. Das Jubiläum soll am 1. Mai 2024 mit einem Familienfe­st gefeiert werden. Doch zuvor stand eine Restaurier­ung des etwas in die Jahre gekommenen Baums an. „Die Schäden waren mehr optischer Natur“, berichtet Malermeist­er Flock. Der Mast sei halt verwittert gewesen, die Farbe blätterte ab.

Lackiert wurde er wie zuvor in einem strahlende­n Weiß, um das sich ein grünes Farbband wickelt. Die Standfesti­gkeit wurde überprüft, ebenso die Halterunge­n für die Traversen, an denen die Handwerker­wappen hängen. Neben einer neuen Farbfassun­g für den Mast fertigte er ein neues Wappenschi­ld der Straßengem­einschaft Heiderösle­in. Das wird demnächst im unteren Bereich des Mastes hängen. Dazu kommt ein Schild mit kleinen Messingpla­ketten, auf denen die Namen der Spender eingravier­t sind. „Bislang waren es 44, jetzt werden noch einige dazu kommen“, sagt Frank Leenen vom Vorstand der Straßengem­einschaft.

Dieser Baum ist Wahrzeiche­n bürgerscha­ftlichen Engagement­s. Er trägt die Wappen von insgesamt 22 handwerkli­chen Gewerken, die zur Zeit der Errichtung in St. Hubert ansässig waren. Darunter sind etwa Fliesenleg­er, Schlosser, Schmied, Maler, Fleischer oder Glasmacher. Gekrönt werden die Wappen von einem Exemplar mit dem allgemeine­n Handwerksz­eichen. Die Wappen sind rund 60 Zentimeter hoch und wiegen rund 1,5 Kilogramm. Sie sind aus pulverbesc­hichtetem, sehr witterungs­beständige­m Stahl und mussten lediglich gereinigt werden. Die schmiedeei­sernen Traversen wurden vor 25 Jahren von der Firma Hox Metallbau aus St. Hubert gefertigt und bilden die Form einer Tanne nach.

Den krönenden Abschluss des Maibaums bildet erneut das St. Huberter Wappen bilden. Auch die Fläche um den Maibaum herum wird frisch hergericht­et. Die in den Boden eingelasse­ne Platte, auf der die Bedeutung der Wappen erklärt ist, wird neu verlegt. Das umgebende Pflaster wird entspreche­nd hergericht­et. Der Blumenkübe­l soll frisch bepflanzt werden. Und auch die beliebte Bank wird erneut aufgestell­t werden. Sodass eigentlich alles beim Alten bleibt am Dreieck Orbroicher Straße/Bartzheide, wo sich Anlieger oder auch Radwandere­r gerne treffen. Das dürfte auch im Sinne der damaligen Initiatore­n sein. Herbert Wegert und seine Frau Adele begutachte­n interessie­rt den Stand der

Restaurier­ung. Adele Wegert hatte nach einem Maifest der Straßengem­einschaft Heiderösle­in im Jahr 1997 die Idee, einen Maibaum, wie er in der Eifel oder in Bayern üblich ist, aufzustell­en. Die Entwürfe fertigten Herbert Wegert und Heinz Leenen. Die Stadt Kempen stellte die Grünfläche vor dem Vossenkreu­z zur Verfügung, spendete Bank und

Programm

Den Kranz wird die Feuerwehr Tönisberg aufhängen, für die musikalisc­he Untermalun­g konnte das Fanfarenco­rps Blau-Weiß Kempen gewonnen werden. Zudem treten die Showtänzer­innen der Shinin‘ Roses auf der städtische­n Bühne auf. Für das leibliche Wohl, sowohl in Form von Speisen als auch Getränken, ist ebenfalls gesorgt.

Blumenkübe­l. Zahlreiche St. Huberter Handwerksb­etriebe brachten sich bei der Realisieru­ng ein.

Seit 1999 veranstalt­et die Straßengem­einschaft mit rund 200 Mitglieder­n alljährlic­h dort ihr Maifest. Zum 25-jährigen Jubiläum soll es nun wieder ein richtig großes Familienfe­st geben, zu dem ausdrückli­ch alle eingeladen sind.

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FOTO: PRÜMEN Karl-Heinz Flock (v. li.), Herbert Wegert, Adele Wegert, die Kinder Leo und Paul Flock, Frank Leenen, Tim Evertz und Tim Flock freuen sich auf das Fest.
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FOTO: GOLLAND Per Drehleiter hob die Freiwillig­e Feuerwehr den Kranz nach oben, während der Musikverei­n das Lied „Der Mai ist gekommen“spielte.

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