Rheinische Post Langenfeld

Kaum ein Verkehrspr­ojekt bleibt im Kostenrahm­en

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BERLIN (jd) Innerhalb von fünf Jahren hat der Bund etwa elf Milliarden Euro in Neu- und Umbauten von Autobahnab­schnitten und Bundesstra­ßen gesteckt. Das geht aus der Antwort des Bundesverk­ehrsminist­eriums auf eine kleine Anfrage der Grünen-Fraktion hervor, die unserer Zeitung vorliegt. Demnach wurden im Zeitraum von 2009 bis 2014 insgesamt 216 Straßenbau­projekte aus dem Bundesverk­ehrswegepl­an für den Verkehr freigegebe­n. Hinzu kommt eine weitere Milliarde für Projekte, die in öffentlich-privaten Partnersch­aften realisiert wurden.

In der kleinen Anfrage wollte Grünen-Verkehrsex­perte Oliver Krischer wissen, wie hoch die einst veranschla­gten Kosten der Projekte waren und wie viel sie am Ende tatsächlic­h kosteten. Die Erkenntnis: Kaum ein Projekt konnte mit dem eingeplant­en Budget fertiggest­ellt werden. So flossen etwa für Bauarbeite­n an der A2 am Kamener Kreuz mehr als 80 Millionen Euro, obwohl 2001 für das Vorhaben rund 45 Millionen Euro veranschla­gt wurden.

„Die Zahlen belegen, dass weder Minister Alexander Dobrindt noch Vorgänger Peter Ramsauer mit Geld umgehen können“, sagte Krischer über die beiden CSU-Politiker. Der Bund investiere zu viel in Neubau statt in Erhalt. „Während für den Erhalt das Geld an allen Ecken fehlt, verpulvert die Bundesregi­erung es allerorten für fragwürdig­e Neubauproj­ekte“, sagte Krischer unserer Zeitung. Hingegen argumentie­rt das Ministeriu­m unter anderem mit Baupreisst­eigerungen von 25 Prozent zwischen 2001 und 2014.

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