Karlsruhe ist der härteste Gegner
Es mag am Sonntag so manchen HSV-Fan gegeben haben, dem ein Stein vom Herzen fiel. Bloß nicht zum Relegations-Rückspiel auf den Betzenberg, war vorab oft zu hören, und gegen die unberechenbaren „Kampfschweine“aus Darmstadt wollten die Anhänger ihren Bundesliga-Dino am liebsten auch nicht spielen sehen.
Jetzt ist es also der vermeintliche Wunschgegner Karlsruher SC geworden, doch Vorsicht: Die Badener sind der härteste Kontrahent, den der HSV für seinen neuerlichen Auftritt in der ErstligaHoffnungsrunde erwischen konnte.
Weil sie in besserer Form sind als die zuletzt arg dahintaumelnden Lauterer, weil sie ähnlich kampfstark sind wie Darmstadts Durchmarschierer, dabei aber technisch besser – und vor allem, weil sie Markus Kauczinski haben. Der 44-jährige Trainer ist ein Taktikfuchs, ein hervorragender Motivator. Und er schafft es dabei auch noch, sympathisch rüberzukommen, obwohl er es faustdick hinter den Ohren hat.
Zudem hat der KSC Rouwen Hennings, der sich mit 17 Treffern die Torjägerkanone der Zweiten Liga sicherte. Als ehemaliger St. Paulianer wäre es ihm ein doppeltes Vergnügen, seiner alten Liebe die Derbys gegen den HSV zurückzugeben. Zweifel sind angebracht, ob es den schwerfälligen Hamburger Verteidigern gelingt, Hennings’ Lauf zu stoppen.
Wenn es etwas gibt, was gegen den KSC spricht, dann ist es seine Hybris. Sprüche wie der von Abwehrspieler Philipp Max – „Ich glaube, es ist an der Zeit, dass wir die Erstliga-Uhr des HSV abstellen“– kann man sich auch sparen.