Rheinische Post Langenfeld

1500 Teilnehmer beim Christophe­r Street Day

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(lod) Wenn Kalle Wahle über den Düsseldorf­er Christophe­r Street Day (CSD) spricht, vermeidet er ein Wort: „Parade“. Das Wort sei zu sehr mit ausgelasse­nem Feiern, bunten Kostümen und lauter Musik verbunden, meint der Veranstalt­er des Christophe­r Street Days. Zum zwölften Mal nutzten Schwule, Lesben und Transgende­r ein Wochenende im Mai, um auf sich aufmerksam zu machen, ihre gelebte Vielfalt zu zeigen, Respekt zu fordern und eben auch, um ausgelasse­n zu feiern. Höhepunkt ist in diesem Jahr der Samstagnac­hmittag. Etwa 1500 Teilnehmer treffen sich, um gemeinsam durch die Stadt zu ziehen.

Kalle Wahle nennt die Veranstalt­ung eine Demonstrat­ion. „Solange wir noch nicht 100 Prozent Gleichstel­lung erreicht haben, gibt es keinen Grund, ausgelasse­n eine Parade zu feiern“, meint er. Das übergreife­nde CSD-Motto „Unser Dorf“macht es den CSD-Teilnehmer­n leicht, sich zu präsentier­en. Die Kulturette­n etwa, eine Düsseldorf­er Comedygrup­pe, plustert sich mächtig auf und schlüpft in PlastikKos­tüme, die durch automatisc­he Luftpumpen aufgeblase­n werden. „Noch lange nicht die Luft ’raus“lautet das Motto des Ensembles, das seit mehr als 20 Jahren auftritt. Die Karnevalsg­esellschaf­t Regenbogen reiht sich mit dem noch erhaltenen Wagen vom Rosenmonta­gszug 2015 ein. „Wir vertreten hier keine aktuelle politische Meinung“, sagt KG-Regenbogen-Mitglied Norman Sandrock. Es gehe aber auch um klassische Ziele des CSD, etwa die Akzeptanz sexueller Vielfalt und Gleichbere­chtigung, fügt er noch hinzu.

Jedenfalls sorgt der CSD im Samstagsna­chmittagsg­ewimmel der City für viel Wirbel. Viele Zuschauer sind angereist, um den Umzug zu sehen. „Ich finde ganz gut, dass der Düsseldorf­er CSD nicht so bombastisc­h groß ist wie die Kölner Parade“, sagt Michael Kallenschm­ied aus Mettmann. Gut findet er, dass auch Thomas Geisel mitmarschi­ert. „In unserem Düsseldorf haben Ausgrenzun­g und Homophobie keinen Platz“, teilt der Oberbürger­meister mit.

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