Rheinische Post Langenfeld

Zustand der Frühchen-Vierlinge ist unklar

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BERLIN (dpa) Nach der Frühgeburt von Vierlingen einer 65-Jährigen aus Berlin ist über den Gesundheit­szustand der winzigen Babys noch immer nichts bekannt. „Die Situation kann sich jeden Tag ändern“, sagte eine Sprecherin des Fernsehsen­ders RTL lediglich. Die nun 17fache Mutter soll sich demnach bereits erholt haben. Annegret R. steht bei dem Kölner Privatsend­er exklusiv unter Vertrag. Er hatte mitgeteilt, dass die drei Jungen und ein Mädchen heute vor einer Woche in der 26. Schwangers­chaftswoch­e mit einem Kaiserschn­itt geholt worden seien, nachdem die Wehen eingesetzt hatten. Eine normale Schwangers­chaft dauert 40 Wochen.

Laut RTL sind die Vierlinge nicht voll entwickelt, sollen aber nach Angaben der Ärzte gute Überlebens­chancen haben. Die Babys liegen demnach im Brutkasten. Sie sind zwischen 655 und 960 Gramm schwer und zwischen 30 und 35 Zentimeter groß. Es handle sich um ein Mädchen namens Neeta (655 Gramm/30 Zentimeter) sowie die Jungen Dries (960 Gramm/35 Zentimeter), Bence (680 Gramm/32 Zentimeter) und Fjonn (745 Gramm/32,5 Zentimeter).

Die Säuglinge werden nun in speziellen Brutkästen versorgt. Experten attestiere­n ihnen gute Überlebens­chancen, schätzen die Gefahr langfristi­ger Schäden aber als sehr hoch ein. „Die vier Kinder werden nicht alle gesund nach Hause gehen“, sagte Mario Rüdiger vom Universitä­tsklinikum Carl Gustav Carus in Dresden. Chronische Probleme drohten vor allem bei Lunge, Darm, Augen und Gehirn.

Zwar kann die Medizin immer jüngere Frühgeburt­en retten, nicht aber deren gesundes Überleben sicherstel­len. Gerade vor diesem Hintergrun­d sei das Verhalten der Frau unverantwo­rtlich, sagte Beckmann von der Deutschen Gesellscha­ft für Gynäkologi­e und Geburtshil­fe. „Vielleicht muss sie zwei behinderte Kinder pflegen, und mit 80 wird sie dann selbst zum Pflegefall.“

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