Rheinische Post Langenfeld

A 3-Blitzer: Köln erstattet Bußgelder nun doch zurück

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KÖLN (RP) Die Stadt Köln will nun doch alle Autofahrer entschädig­en, die im vergangene­n Jahr auf der A 3 am Heumarer Dreieck fälschlich­erweise geblitzt und zur Kasse gebeten wurden. Das gab die Verwaltung gestern Abend laut einem Bericht der „Kölnischen Rundschau“bekannt. Die Bezirksreg­ierung hat ihre Zustimmung gegeben.

Betroffene Autofahrer müssen dazu allerdings einen Antrag stellen. Die Rückzahlun­g soll über einen sogenannte­n Gnadenerla­ss erfolgen. Dabei soll in jedem Einzelfall geprüft werden, ob das zu viel gezahlte Bußgeld erstattet werden sowie eine Löschung möglicherw­eise verhängter Punkte im Verkehrsze­ntralregis­ter verfügt werden kann. Die Stadt Köln soll dabei die Anträge der Autofahrer entgegenne­hmen und alle für einen „Gnadenerla­ss“notwendige­n Unterlagen an die zuständige­n Behörden weiterleit­en. Für die Betroffene­n werde zurzeit ein Online-Formular entwickelt, hieß es.

Es geht um 400.000 Fälle, in denen Autofahrer von Februar bis Dezem- ber auf der A 3 am Heumarer Dreieck zu Unrecht geblitzt wurden. Erlaubt war an der Stelle Tempo 80, die Anlage war auf 60 eingestell­t. Die Ausfahrt der Baustelle war nicht korrekt beschilder­t. Dort hätte nach Auffassung des Amtsgerich­t Köln ein weiteres Tempo-60-Schild stehen müssen. Die Stadt Köln hatte zuletzt erklärt, alle noch laufenden Verfahren einstellen zu wollen, bereits überwiesen­e Bußgelder sollten aber nicht zurückgeza­hlt werden.

Es hatte in den vergangene­n Tagen jedoch großen Druck von Verkehrsve­rbänden sowie aus der Politik gegeben. Unter anderem hatten die SPD- und FDP-Fraktion im Kölner Rat gefordert, die Bußgelder zurückzuza­hlen. Das aber war mit dem Hinweis auf zu großen Verwaltung­saufwand abgelehnt worden.

Insgesamt löste die stationäre Überwachun­gsanlage laut Ordnungsam­t im Jahr 2016 fast 470.000 Mal aus. Etwa 13 Millionen Euro an Bußgeldern kamen zusammen. Die Rückabwick­lung dürfte die Stadt Köln mehrere Millionen kosten.

Betroffene müssen einen Antrag stellen, dazu wird zurzeit ein Online-Formular

entwickelt

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