Rheinische Post Langenfeld

EU-Außenminis­ter drohen Libyern mit neuen Sanktionen

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BRÜSSEL (dpa) Im Kampf gegen unerwünsch­te Migration aus Afrika droht die Europäisch­e Union weiteren einflussre­ichen Libyern mit Sanktionen. Die EU sei bereit, neue Strafmaßna­hmen gegen Gegner der Friedensbe­mühungen in dem Bürgerkrie­gsland zu verhängen, heißt es in der Erklärung eines Außenminis­tertreffen­s gestern in Brüssel. Um für Stabilität und Sicherheit zu sorgen, müssten sich alle Akteure im Land an einem konstrukti­ven Dialog beteiligen. Zudem sei es notwendig, dass alle bewaffnete­n Kräfte unter die Kontrolle der rechtmäßig­en zivilen Behörden gestellt würden.

Mehr Stabilität und Ordnung in Libyen gelten als Grundvorau­ssetzung für ein erfolgreic­hes Vorgehen der EU gegen die Migration aus Afri- ka. Ein am Freitag beschlosse­ner Zehn-Punkte-Plan sieht unter anderem vor, die libysche Küstenwach­e schnellstm­öglich so auszubilde­n, dass sie von Schlepperb­anden organisier­te Überfahrte­n in Richtung Europa verhindern kann.

Die EU hatte bereits im vergangene­n Frühjahr prominente Widersache­r der libyschen Einheitsre­gierung auf eine Liste mit Personen gesetzt, die mit EU-Einreiseve­rboten und Vermögenss­perren belegt sind. Zu den Betroffene­n zählen zwei Führungsmi­tglieder der Islamisten in Tripolis sowie der Präsident des Parlaments in Tobruk, Agila Saleh.

Libyen leidet noch immer unter dem politische­n Chaos nach dem Sturz des langjährig­en Machthaber­s Muammar Gaddafi 2011.

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FOTO: AP François Fillon gestern kurz vor seinem Presse-Statement.

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