Rheinische Post Langenfeld

Köln lehrt literarisc­hes Schreiben

- VON JULIA ZUEW

An der Hochschule für Medien werden künftig Schriftste­ller ausgebilde­t.

Die Kunst, mit Worten Bilder entstehen zu lassen, den Leser zum Lachen, Weinen oder Nachdenken zu bringen: Das literarisc­he Schreiben ist kein Handwerk, das einfach zu beschreibe­n ist, und es wird oft mit besonderer Begabung verbunden. An der Kunsthochs­chule für Medien Köln (KHM) sollen Studenten das Verfassen literarisc­her Werke erlernen können – der Schwerpunk­t „Literarisc­hes Schreiben“wird bereits zum kommenden Winterseme­ster angeboten.

Aber ist es möglich, das Verfassen von Literatur zu erlernen? Ist es – davon sind die Entwickler des Studienang­ebots überzeugt. Auch für Begabte liege der Weg zum Erfolg in Arbeit und Austausch, findet Wissenscha­ftsministe­rin Svenja Schulze. „Deswegen ist es zweifelsoh­ne gut und sinnvoll, dass Talente an der Hochschule zusammenko­mmen“, sagt sie bei der Vorstellun­g des Projekts. „Dass sie von- und miteinande­r lernen, sich gegenseiti­g inspiriere­n, Rückmeldun­gen geben und erhalten.“Doch auch das Land soll profitiere­n: „Es ist für NRW eine Möglichkei­t, sich bundesweit abzu- heben“, sagt Barbara Rüschoff-Thale, Kulturdeze­rnentin beim Landschaft­sverband Westfalen-Lippe. Bisher ist es nur in Leipzig und Hildesheim möglich, literarisc­hes Schreiben zu studieren. „Die Nähe zum Bereich der Medien hebt uns auch von den anderen Angeboten ab“, sagt Schulze.

Christina Kampmann, Ministerin für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes, betont in ih- rer Ansprache außerdem ein besonderes Austauschp­rogramm, das den Studenten angeboten wird: eine Residenz auf dem Gelände der Burg Hülshoff in der Nähe von Münster. Als Geburtsort der Dichterin Anette von Droste Hülshoff sei es „ein literarisc­h geprägter Ort“. Die Veranstalt­ungen sollen außerdem auch die historisch­e Burg beleben, mit der Chance, dass sich ein literarisc­hes Zentrum entwickelt.

Die erste Gastprofes­sur übernimmt Schriftste­ller Ulrich Peltzer. Der gebürtige Krefelder ist Träger zahlreiche­r Literaturp­reise. „Wir sind besonders stolz auf die Menschen, die wir gewinnen konnten“, sagt Hans Ulrich Reck, Professor an der Kunsthochs­chule für Medien Köln (KHM). Ziel des Studiums ist es, dass zum Abschluss eine Sammlung erfolgreic­her, aussagekrä­ftiger Projekte entsteht, mit denen sich Autoren und Künstler präsentier­en können. Das Studium der Medialen Künste mit Schwerpunk­t „Literarisc­hes Schreiben“dauert vier Semester und wird mit dem Diplom II abgeschlos­sen. Am Angebot zum Diplom I wird gearbeitet.

Info www. khm.de/Studium

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