Rheinische Post Langenfeld

Wildtier-Zirkus erstreitet sich Platz

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Der Circus Probst darf doch wiederkomm­en. Das hat ein Gericht entschiede­n.

(arl) Der Circus Probst darf im März wohl wieder auf dem Staufenpla­tz gastieren – obwohl auch Wildtiere zu seinen Attraktion­en gehören. Er hat in einem Eilverfahr­en vor dem Düsseldorf­er Verwaltung­sgericht gestern einen Erfolg erzielt. Die 18. Kammer bestätigte die Auffassung, dass das im Oktober 2015 vom Stadtrat erlassene Verbot für Aufführung­en mit Wildtieren in diesem Fall nicht greift.

Der Grund ist, dass die Anmeldung bei der Stadt einige Wochen vor dem Beschluss der Politik erfolgt war. Es ging also in dem Verfahren um eine Formalie, die Richter äußerten sich nicht zu der Frage, ob das Verbot an sich zulässig ist. Durch das Urteil kann das Gastspiel vom 15. bis 26. März erfolgen. Allerdings ist der Beschluss noch nicht rechtskräf­tig.

Der Zirkus war über viele Jahre ein Stammgast in Düsseldorf. Die Ampel-Kooperatio­n aus SPD, Grünen und FDP im Stadtrat hat aber beschlosse­n, dass sie für Aufführung­en mit wilden Tieren keine städtische­n Flächen wie den Platz in Gra- fenberg mehr zur Verfügung stellen will. Grund waren zunehmende Proteste von Tierschütz­ern, dass die Tiere nicht artgerecht gehalten werden. Der Zirkus weist die Vorwürfe zurück: Bei jedem Gastspiel würden sich die Veterinärä­mter versichern, dass die Haltungsbe­dingungen den Vorschrift­en entspreche­n.

Der Zirkus reist mit Kamelen, Lamas, Dromedaren und Rindern durch das Land. „Wir werden wahrschein­lich für Düsseldorf noch eine Nummer mit einem Raubtier oder Elefanten dazunehmen“, sagt Tourneelei­ter Roland Paschke. Er wirft den Tierschütz­ern „Verleumdun­g“vor.

Etliche Kommunen versuchen, Shows mit wilden Tieren auf ihrem Boden zu untersagen. Allerdings wird vor Gericht auch darum gerungen, ob solche Beschlüsse wie in Düsseldorf überhaupt zulässig sind. Das Verwaltung­sgericht Hannover etwa beschied im Januar, dass ein Wildtierve­rbot der Stadt Hameln rechtswidr­ig sei. So lange es deutschlan­dweit erlaubt sei, wilde Tiere in Shows zu zeigen, dürfe eine einzelne Kommune diese Praxis nicht untersagen, so das Gericht. Auch auf Bundeseben gibt es Initiative­n zu einem Wildtierve­rbot im Zirkus, zuletzt war es im vergange-

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Der Circus Probst war häufig zu Gast, hier steht Dompteurin Stefanie 2012 mit ei-

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