Fortuna ist seit 472 Minuten ohne Torerfolg
Der Fußball-Zweitligist ist beim Spitzenreiter VfB Stuttgart ohne Chance und verliert mit 0:2.
STUTTGART Allzu große Erwartungen hatte sicher niemand im Düsseldorfer Tross gehabt. Die angeschlagene Fortuna beim Aufstiegsfavoriten VfB Stuttgart – es hat in der 2. Fußball-Bundesliga schon Partien gegeben, die ergebnisoffener schienen. Gar so früh hätte das Spiel dann allerdings doch nicht entschieden sein müssen: Nach nicht einmal 20 Minuten hieß es bereits 2:0 für den hohen Favoriten, der am Ende locker die Punkte in der eigenen Arena behielt. Lohn der Stutt- garter Bemühungen sind die Tabellenführung und drei Punkte Vorsprung auf die Konkurrenz. Fortuna dagegen muss den Blick langsam, aber sicher nach unten richten.
Bevor Simon Terodde in der 13. Minute seinen zwölften Saisontreffer erzielte, hatte Fortunas Torhüter Michael Rensing bereits einmal Kopf und Kragen gerettet. Takuma Asano war ganz allein auf seinen Kasten zugestürmt, doch der Keeper verweigerte dem Japaner mit einer Glanztat das Erfolgserlebnis. Kurz vor der Pause kopierten die beiden diese Szene sogar noch ein- mal mit demselben Ergebnis – nur hatte lange zuvor VfB-Neuerwerbung Julian Green für das 2:0 gesorgt. Mit erstaunlich wenig Gegenwehr, denn weder Julian Schauerte noch Kevin Akpoguma oder Alexander Madlung fühlten sich offenbar für den früheren FC-Bayern-Stürmer zuständig.
Dass Madlung überhaupt auf dem Platz stand, obwohl Trainer Friedhelm Funkel auf eine Dreierkette verzichtet und nur zwei Innenverteidiger aufgeboten hatte, musste angesichts der bislang gezeigten Leistungen verblüffen. „Wenn Alex fit ist, dann spielt er auch“, hatte Funkel während der Hinrunde erklärt, diese Äußerung dann am Freitag nur leicht relativiert: „Er ist mein Abwehrchef und ein Führungsspieler, ob er auch spielt, sehen wir dann.“Nun, er spielte, und zwar schwach – zugegebenermaßen nicht als einziger in der indisponierten Fortuna-Defensive, aber warum der bisher so zuverlässige Robin Bormuth stattdessen draußen bleiben musste, erschließt sich nicht. Für das Heimspiel gegen Kaiserslautern am Freitag erledigt sich dieses Problem immerhin von allein, denn Madlung handelte sich die fünfte Gelbe Karte ein.
Fortuna konnte schließlich froh sein, dass der Stuttgarter Torhunger stetig nachließ. Zwar hätte Terodde sein Torkonto durchaus weiter erhöhen können, der ganz große Druck der Anfangsphase blieb jedoch aus. Allerdings auch auf der Gegenseite, so dass VfB-Schlussmann Mitch Langerak nahezu beschäftigungslos blieb. Die Düsseldorfer sind nun seit 472 Minuten ohne Treffer, dafür zündeten ihre Anhänger eifrig Bengalos – ein teurer „Spaß“für die Gäste.