Rheinische Post Langenfeld

Kalenderbl­att 7. Februar 1986

- TEXT: JENI / FOTO: IMAGO

Als Betty Mahmoody und ihre Tochter Mahtob am 7. Februar 1986 in den USA ankamen, hatten sie anderthalb Jahre im Iran hinter sich. Sie waren im Sommer 1984 mit Sayed Bozorg, genannt „Moody“, Mahmoody in die Heimat des Ehemanns und Vaters geflogen. Betty Mahmoody (Foto) verarbeite­te ihre Erlebnisse in dem Land später in dem Roman „Nicht ohne meine Tochter“, der ein internatio­naler Beststelle­r wurde. Die Autorin beschreibt, wie sie und die Tochter gegen ihren Willen im Iran festgehalt­en und misshandel­t wurden. In einem Interview, das Moody Mahmoody 1991 dem Magazin „Der Spiegel“gegeben hat, widerspric­ht der Iraner seiner Ex-Frau. Er gab an, die Ausreise in den Iran sei gemeinsam beschlosse­n worden, nie hätten er oder seine Familie die Frau an der Rückkehr in die USA gehindert. „Nicht ohne meine Tochter“wurde 1991 mit Sally Field in der Hauptrolle verfilmt. Eine Autobiogra­phie Mathob Mahmoodys, die 2015 erschien, bestätigt aus der Sicht des Kindes die Erzählung der Mutter. Auf Kritik, ihr Roman schüre Vorurteile gegen Muslime, antwortete Betty Mahmoody stets, sie habe in ihrem Buch ihre persönlich­en Erfahrunge­n mit ihrem Mann und dessen Familie beschriebe­n. „Ich habe nie allgemeine Urteile über die Iraner gefällt, erst recht nicht, nachdem so viele meine Freunde geworden waren und mir bei der Flucht geholfen hatten.“

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