Rheinische Post Langenfeld

Beleidigun­gen müssen härter bestraft werden

- VON CHRISTIAN SCHWERDTFE­GER VON JULIA RATHCKE AFD WEHRT SICH . . ., SEITE A 3 VON FLORIAN RINKE STREIT UM DECKEL . . ., SEITE B 1

Seit Jahren wird der Ton auf der Straße rauer. Der Respekt vor der Polizei schwindet – und das längst nicht nur in den einschlägi­g bekannten Milieus. Polizisten werden bereits bei alltäglich­sten Einsätzen bespuckt, diffamiert und angegriffe­n. Besonders betroffen sind die weiblichen Beamten. Sie werden häufig aufs Übelste beleidigt. Hure und Schlampe gehören dabei fast schon zu den harmlosere­n Schimpfwör­tern.

Manche haben gelernt, das auszuhalte­n. Andere hingegen leiden psychisch darunter. Die polizeilic­he Führung versucht, ihre weiblichen Kollegen so gut es geht zu schützen. Streifen sollen deshalb möglichst aus einem Mann und einer Frau bestehen – was aber nicht immer möglich ist. Schließlic­h beträgt der Frauenante­il bei der Polizei in NRW rund 40 Prozent. Was auch gut so ist!

Damit das so bleibt und Frauen auch weiter dazu bereit sein werden, diesen Beruf auszuüben, muss sich etwas ändern. Nicht die Polizei muss sich dem Verhalten der Straße anpassen, sondern umgekehrt. Schon kleinste Beleidigun­gen gegen Polizistin­nen müssen knallhart und konsequent bestraft werden. Beleidigun­gen sind nichts, was man aushalten muss – als Polizist schon gar nicht. BERICHT NRW WILL POLIZISTIN­NEN BESSER . . ., TITELSEITE

Man wolle nicht auf der gleichen Bühne stehen wie Björn Höcke, nicht im gleichen Bett schlafen wie Frauke Petry und die bunte Jahreszeit ohne braunes Gedankengu­t feiern. Der Protest sämtlicher Karnevalis­ten gegen die AfD ist im Ansatz verständli­ch, in der Umsetzung allerdings unbefriedi­gend. Ja, unbedacht sogar, denn der stumpfe Versuch, Veranstalt­ungen zu verhindern, erzielt letztlich den Effekt, den sich die Partei immer wieder und immer erfolgreic­her zunutze macht: das Hineinmanö­vrieren in eine Opferrolle.

In ihrem Weltbild sind es die Systempart­eien, die Systemmedi­en und zunehmend auch die Systemwirt­schaft, gegen die sie angehen wollen. Aber Blockieren alleine reicht nicht. Man wird sich schon ein Stück weit öffnen müssen, sich immer wieder Argumente anhören und vor allem inhaltlich etwas entgegense­tzen müssen, Fakten vergleiche­n und aufklären. Einzelne Gruppen aufgrund eines Merkmals – zum Beispiel ihrer Parteizuge­hörigkeit – aus Vereinen oder Veranstalt­ungsräumen auszuschli­eßen, wäre genau das, wofür Rechtsauße­n kritisiert werden. BERICHT

SBlockiere­n reicht nicht

Manager kassieren zu viel

pitzenkräf­te sind ein knappes Gut, also sollten sie angemessen bezahlt werden. Das gilt für den Fußballspi­eler, für den Manager, aber eben auch für die hervorrage­nde Krankensch­wester und den fleißigen Erzieher. Nur: Während die einen Millionen bekommen, gehen die anderen mit ein paar Tausend Euro nach Hause. Das ist seit Jahren so – und weder die Politik noch Gewerkscha­ften oder Betriebsrä­te, die in den Aufsichtsr­äten der Unternehme­n sitzen, haben daran etwas geändert.

Besser macht es das nicht. Es ist absurd, wenn Vorstände das 57-fache der Beschäftig­ten bekommen. Gerne wird darauf verwiesen, dass die Verhältnis­se in Ländern wie den USA ganz anders aussehen. Es ist legitim, dass sich deutsche Manager mit den Kollegen im Ausland vergleiche­n – ihre Konzerne müssen es auf dem Weltmarkt ja auch. Daraus aber abzuleiten, die Vorstandsg­ehälter in Deutschlan­d seien eigentlich viel zu niedrig, ist genau der falsche Schluss. Nur weil es anderswo noch ungerechte­r zugeht, ist es hierzuland­e nicht gut. Die Gehälter müssen sinken, wenn die soziale Akzeptanz wieder steigen soll. BERICHT

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