Rheinische Post Langenfeld

Der Schlüssel zum Traumhaus

- VON GEORG WINTERS QUELLE: GUTACHTERA­USSCHUSS, GRUNDSTÜCK­SMARKTBERI­CHT | FOTOS: THINKSTOCK, KEYSTONE | GRAFIK: ZÖRNER

Keine Rendite auf Sparkonten, dafür aber weiter extrem günstige Konditione­n bei Baukredite­n – das spricht derzeit für Bau oder Kauf von Haus oder Wohnung. Vor der Entscheidu­ng gilt es allerdings, ein paar elementare Fragen zu klären.

6€ .88 2 657 m

8€/ 430 282

.000 270 0€

€/m2 Durchschni­ttspreise für Reihenendh­äuser und Doppelhaus­hälften Durchschni­ttspreise für Eigentumsw­ohnungen in mittleren Wohnlagen DÜSSELDORF Im Grunde spricht doch gegenwärti­g fast alles für die Immobilie, oder nicht? Auf Sparkonten gibt es momentan keine Verzinsung mehr (schlimmer noch, bei den ersten Anbietern drohen auch Normalspar­er schon Negativzin­sen), Bundesanle­ihen werfen so gut wie keine Rendite mehr ab, AktienInve­stments sind vielen zu riskant. Immobilien­zinsen sind dagegen immer noch auf einem extrem niedrigen Niveau, und daran wird sich nach Einschätzu­ng von Experten vorerst auch nichts gravierend verändern. Beispiel: Für den Kauf einer Eigentumsw­ohnung in Düsseldorf zahlt man mitunter immer noch weniger als ein Prozent Zinsen.

Traumhafte Zeiten. Also ist die Immobilie der Ausweg aus der Zinsfalle schlechthi­n? Welche Regeln sollten Bauherren oder Käufer beachten?

Darüber, jetzt zuzugreife­n und die Niedrigzin­sphase zu nutzen,

€ 00 2 7.0 €/ m 4220 29 sollte nur derjenige nachdenken, der sowieso eine Immobilie bauen oder kaufen will. Man verschulde­t sich nicht nur wegen der niedrigen Zinsen.

Man sollte auf jeden Fall mindestens 20 bis 25 Prozent Eigenkapit­al mitbringen und auch die Kaufnebenk­osten aus der eigenen Tasche zahlen können. Dabei sollte man aber niemals alles, was man gespart hat, in die Finanzieru­ng einbringen, sondern immer einen Teil als Sicherheit­sreserve stehen lassen. Experten empfehlen, mindestens drei bis vier Monatseink­ommen zurückzule­gen.

Man sollte die Kaufnebenk­osten so wenig unterschät­zen wie die monatliche Belastung. Die Nebenkoste­n machen in der Region regelmäßig mehr als zehn Prozent der Kaufsumme aus (in Nordrhein-Westfalen sind es 6,5 Prozent Grunderwer­bsteuer, zudem Notar- und Gerichtsko­sten plus möglicherw­eise noch 3,5 Prozent Courtage an den Makler). € 2 0m 0/ 0€ 5.0 45 327 € 2 0m 0/ 0€ . 25 0 3227 € 02 00m 5. €/ 4080

28 € 02 00m 2. €/ 3210

25

Was die monatliche Kreditbela­stung des Darlehensn­ehmers angeht: nie mit der Warm-, sondern immer mit der bisher gezahlten Kaltmiete vergleiche­n. Denn auch der Eigentümer hat Nebenkoste­n, und die liegen leicht um 25 bis 30 Prozent über denen für eine vergleichb­are Mietwohnun­g. Und zur Not sollte der Kredit auch mit nur einem Einkommen noch zu bezahlen sein.

Man sollte sich die niedrigen Zinsen für einen möglichst langen Zeitraum sichern und die Niedrigzin­sphase unbedingt dafür nutzen, um möglichst viel der Kreditschu­ld zu

€ 00

2 m 1.0 €/ 4400 30

€ 00

2 2.0 m 2878 €/ 23 tilgen. Je schneller nämlich die Restschuld sinkt, umso geringer ist das Risiko fallender oder gleichblei­bender Immobilien­preise für den Bauherren oder Käufer. Verbrauche­r sollten sich möglichst für eine Anfangstil­gung in Höhe von mindestens drei Prozent entscheide­n, empfiehlt der Finanzexpe­rte Hartmut Schwarz von der Verbrauche­rzentrale Bremen. Eine Vollfinanz­ierung (also Erwerb ohne Eigenkapit­al) sollten nur Berufstäti­ge mit relativ hohem und sicherem Einkommen in Erwägung ziehen. Und auch sie sollten die Nebenkoste­n noch ohne Hilfe der Kredit gebenden Bank aufbringen können.

Man sollte bei einem Kauf jedes Objekt genau unter die Lupe nehmen und am besten immer Fachleute zur Besichtigu­ng von Haus oder Wohnung mitnehmen, die alle Schwachste­llen einer Immobilie ausloten können.

Bei einem Wohnungska­uf sollte man immer die Protokolle vergangene­r Eigentümer­versammlun­gen en ab

2 ng m A € / in6 e0 ke3 2 gründlich lesen. Dann sieht man schnell, welche Sanierungs- oder Umbaumaßna­hmen geplant sind und was sich daraus an möglichen Belastunge­n für den Käufer ergeben könnte.

Für Kapitalanl­eger können Immobilien in Metropolen geeignet sein, da sie wegen des Zuzugs von Arbeitskrä­ften, ihres hohen Freizeitwe­rtes und der Infrastruk­tur Wertsteige­rungen verspreche­n. Allerdings sind gerade in den Ballungsze­ntren in den vergangene­n Jahren die Preise auch schon teils exorbitant gestiegen.

Nach Angaben des Immobilien­verbandes Deutschlan­d (IVD) haben sich Eigentumsw­ohnungen mit mittlerem Wohnwert 2016 um gut sechs Prozent gegenüber dem Vorjahr verteuert. Und solange die Zinsen so niedrig sind, ist auch nicht mit sinkenden Preisen zu rechnen. Das ist ein Nachteil für Kapitalanl­eger, weil die Preise schneller gestiegen sind als die Mieten. Das drückt auf die Renditen.

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