Mutter findet keine Ferienbetreuung
Zuerst schließt die Kita, dann der Offene Ganztag der Grundschule, an der Silke Schreibers Tochter ab 1. August angemeldet ist. Sechseinhalb Wochen ohne Betreuung kann die berufstätige Mutter nicht überbrücken.
gen. „Wenn wir gar keine andere Möglichkeit haben, könnte ich Merle in der Betreuung der Metro unterbringen“, sagt Schreiber, die bei dem Düsseldorfer Unternehmen arbeitet. 100 Euro würde ein Ferienplatz pro Woche kosten, für Externe sogar 200 Euro. „Das ist viel Geld“, sagt die Pempelforterin. Außerdem richte sich das Angebot eher an Schulkinder. Als Merle im vergangenen Jahr dort schon mal für eine Woche war, „war sie immer ganz kaputt am Abend“, sagt Schreiber.
Herumschieben will sie ihr Kind DÜSSELDORF Ein paar Monate noch in den sechseinhalb Wochen auch muss sich Merle gedulden, dann genicht – der Schulstart sei doch hört sie zu den großen Kindern. Im schon aufregend genug, findet sie. Sommer wird die Fünfjährige eingeDie Mutter wünscht sich einen zenschult. Ihre Mutter Silke Schreiber tralen Ansprechpartner, der alle Feallerdings graut es zunächst noch rienangebote im Überblick hat und vor den Ferien, weil sie große helfen kann, wenn sich NotsituatioSchwierigkeiten mit der Betreuung nen auftun. „Wir sind doch sicher hat. Bis zum 31. Juli ist Merle nämnicht die Einzigen“, sagt Schreiber. lich in der Kita an der BluUnd irgendwann, fürch
RGE RMONI menthalstraße in Düsseltet sie, könne das Pro
BÜ TO dorf angemeldet, die in R blem wiederkommen, den ersten drei Wochen wenn ihre jüngere Tochder Sommerferien geter Dana auf die Grundschlossen ist. Ab 1. August schule wechselt. ist Merle offiziell schulZum 31. Juli enden alle pflichtig, dann aber macht Betreuungsverträge von der Offene Ganztag der Kindern, die eingeschult Grundschule an der Essewerden. In Ratingen hat ner Straße Urlaub. es wegen des Themas be
Sechseinhalb Wochen reits Bürgerbeschwerden überbrücken kann Silke gegeben. Die SPD nahm Schreiber nicht. Sie und sich der Sache an und bat ihr Lebensgefährte sind die Verwaltung um Löberufstätig, so viele Ursungsvorschläge. Denn laubstage, um sich freizuobwohl es für ältere Kinnehmen, haben sie nicht. Und geder dort ein sehr gut ausgestattetes trennt Urlaub zu nehmen, kommt Ferienprogramm und eine Stadtfür das Paar nicht in Frage, sagt die randerholung gibt, kommt es oft zu 38-Jährige. Zwar organisiert der Problemen beim Wechsel vom KinKindergarten Notgruppen, „dann dergarten in die Grundschule. Erst ist die Einrichtung aber nicht mehr Ende vergangener Woche hat der zuständig für Merle“. Jugendhilfeausschuss neue Pläne
Über Partnerangebote der Diakobeschlossen. Welche Angebote sie nie, die auch Trägerin der Kita ist, beinhalten und ab wann diese gehat sich Schreiber schon informiert, nutzt werden, ist nicht bekannt. „aber auch da sind die letzten drei In der Stadt Kempen dagegen gibt Wochen zu“. Bei den Angeboten von es bereits seit Jahren eine zentrale der städtischen Kinder-BetreuungsSpielaktion über die gesamten Sombörse i-Punkt Familie ist Schreiber merferien, die sich an Grundschüler nicht fündig geworden. Jetzt sucht und Kinder zwischen Kindergarten sie nach privaten Ferienbetreuun- und Schule richtet. Sie werden von 7.30 bis 16.30 Uhr auf einem Sportplatz (mit Unterkunft) betreut und bekommen dort auch Mittagessen. Die Betreuungszeiten können wochenweise gebucht werden. Einmal wöchentlich steht ein Ausflug an. Auch das benachbarte Freibad kann genutzt werden. In den Kitas und Grundschulen findet daher in dieser Zeit keine Betreuung statt. Eine Woche kostet 45 Euro für das erste und 35 Euro für das zweite Kind. Hinzu kommen 12,50 Euro pro Woche für Mittagessen.
Auch in der Gemeinde Schwalmtal im Kreis Viersen gibt es ein Ferienangebot für Grundschüler und Kinder, die sich im Übergang von der Kita zur ersten Klasse befinden. Sie funktioniert ähnlich wie das Konzept in Kempen, greift aber nur von 7.30 bis 14 Uhr. Organisiert wird es vom Schwalmtaler Bündnis für Familien und dem Familienbüro der Gemeinde. Die Eltern zahlen pro Woche und Kind rund 70 Euro, inklusive Essen und Getränke.
In Neuss bieten die Offenen Ganztage beziehungsweise die Kitas in der Regel jeweils nur ein Programm für eine Hälfte der Sommerferien an. Eine Betreuung für die komplette Zeit in einer Einrichtung gibt es laut Stadt nicht. In den Fällen, in denen die weitere Betreuung privat etwa über Großeltern nicht organisiert werden kann, sei es bislang gelungen „durch Absprachen zwischen den Kitas und den Offenen Ganztagen“zu helfen und eine Betreuungsmöglichkeit zu finden, berichtet die Stadt. Sollten Eltern Bedarf an Plätzen haben, helfen die Fachberatung Kindertagespflege im Jugendamt oder das Schulverwaltungsamt bei einer Lösung.
In Mönchengladbach gibt es in einigen Kitas für Kinder, die nach den Ferien auf die Grundschule wechseln, die Möglichkeit, die Betreuungszeit zu verlängern, sofern die Plätze noch nicht vergeben sind.
Eine zentrale Koordination der Aktivitäten, wie sie sich viele Eltern wünschen würden, gibt es auch in anderen Städten nicht. Das ist nach Ansicht der Stadt Kleve auch nicht notwendig. „Ansprechpartner sind die jeweiligen Kindertagesstätten, die Grundschulen und die Anbieter entsprechender Ferienangebote“, sagt Sprecher Jörg Boltersdorf. Ab dem 1. August gebe es verschiedene Betreuungsangebote, etwa eine Freizeit in den letzten drei Ferienwochen oder ein Angebot auf einem Abenteuerspielplatz mit ausgeweiteten Öffnungszeiten.
Der Düsseldorferin Schreiber macht Dagmar Wandt, Leiterin des Schulverwaltungsamts, Hoffnung. „Merle wird sicher einen Platz in der Ferienbetreuung einer anderen Kita oder Schule bekommen“, sagt sie. Vielleicht gebe es auch die Möglichkeit, dass Merle über das Jugendamt an den „Düsselferien“teilnehmen kann. „Wir werden versuchen, eine individuelle Lösung zu finden“, versichert Wandt. Viele Kitas und Schulen würden kooperieren, damit Eltern nicht in eine ähnliche Notlage kommen. „Die Absprache zwischen Blumenthalstraße und Essener Straße hätte besser sein können“, sagt die Amtsleiterin. Den Fall der Schreibers hat sie an eine Mitarbeiterin weitergeleitet.