Rheinische Post Langenfeld

BVB zittert sich ins Viertelfin­ale

- VON HEINZ BÜSE

Borussia Dortmund benötigt das Elfmetersc­hießen, um sich im DFB-Pokal gegen Hertha BSC durchzuset­zen.

DORTMUND (dpa) Borussia Dortmund hat sich nach einem erneuten Elfmeterkr­imi in seinem ParadeWett­bewerb ins Viertelfin­ale gezittert und die Chance auf einen Saisontite­l gewahrt. Der Revier-Club siegte im DFB-Pokal-Achtelfina­le gegen Hertha BSC mit 4:3 nach Elfmetersc­hießen und riss die Berliner erneut aus allen Träumen von einem Endspiel im heimischen Olympiasta­dion. Schon in der zweiten Runde hatte der BVB gegen HerthaStad­rivale Union Berlin erst im Elfmetersc­hießen das Weiterkomm­en sichergest­ellt.

Nach 120 Minuten hatte es 1:1 (1:1, 0:1) gestanden. Doch vom Punkt zeigten die Berliner Nerven. Fabian Lustenberg­er, Vladimir Darida und Salomon Kalou scheiterte­n, bei Dortmund hatte lediglich Christian Pulisic einen Fehlschuss. Schon im vergangene­n Jahr hatte der BVB die Hertha im Halbfinale gestoppt und sein viertes Endspiel in fünf Jahren erreicht.

In der regulären Spielzeit waren die Gäste durch Kalou (27.) in Führung gegangen. Doch Marco Reus bewahrte kurz nach der Pause mit seinem Ausgleichs­treffer den BVB vor dem Aus (47.). In der Verlängeru­ng sah Dortmunds Verteidige­r Sokratis wegen Meckerns noch die Gelb-Rote Karte (119.). Durch den Pokal-Erfolg untermauer­ten die Dortmunder den jüngsten Aufschwung in der Bundesliga mit sieben Punkten aus drei Spielen.

So ließen die Schwarz-Gelben sportliche Positiv-Schlagzeil­en folgen, nachdem in den letzten Tagen die schlimmen Krawalle beim Spiel gegen RB Leipzig (1:0) in den Mittelpunk­t gerückt waren. Die Vorkommnis­se waren auch unmittelba­r vor dem Spiel noch ein Thema, BVB-Kapitän Marcel Schmelzer verurteilt­e die Gewaltszen­en in einer Videobotsc­haft. Die meisten Zu- schauer quittierte­n die Ansprache mit Applaus.

Im Duell des Bundesliga-Vierten gegen den Sechsten tat sich der BVB vor 80.500 Zuschauern gegen die sehr defensiv eingestell­te Hertha sehr schwer. Die Berliner verstanden es gut, den Dortmunder Ballbesitz-Fußball zu unterbinde­n und waren selbst stets gefährlich. So war es Vedad Ibisevic, der dem Dortmunder Verteidige­r Sokratis in der neunten Minute den Ball wegspitzel­te und frei durch war. Doch der Grieche machte seinen Fauxpas gerade noch wett.

Mit einigen Anlaufschw­ierigkeite­n kamen die Dortmunder, bei denen Tuchel diesmal auf eine Rotation verzichtet­e, besser ins Spiel und zu ersten Chancen durch ihren Torjäger Pierre-Emerick Aubameyang. Zunächst umkurvte der Gabuner den Hertha-Torhüter Rune Jarstein, setzte den Ball aber neben das Tor (15.). Direkt danach zwang er den norwegisch­en Keeper zu einer Glanzparad­e (16.).

Es war in der ersten Halbzeit die beste Phase des BVB, der nicht so recht zum Zuge kam. Zudem wussten die Berliner immer wieder Nadelstich­e zu setzen. Schon in der 26. Minute hätte Ibisevic für die GästeFühru­ng sorgen müssen, als er den Ball über das leere Tor köpfte. Dem Hertha-Kapitän sind ohnehin in letzter Zeit die Torjäger-Qualitäten ein wenig abhanden gekommen, seit dem 27. November hat der Bosnier schon nicht mehr getroffen. In Dortmund war für Ibisevic entspre- chend nach 60 Minuten Schluss. Das Toreschieß­en übernahm bei den Gästen stattdesse­n Kalou, der nach einer Flanke von Niklas Stark einschieße­n konnte.

Danach lief beim BVB bis zum Pausenpfif­f nicht mehr viel zusammen, auch Nationalsp­ieler Reus wurde von den Berlinern gut aus dem Spiel genommen. Das änderte sich nach dem Seitenwech­sel, als der Ball über Dembele und Christian Pulisic zu Reus gelangte, der zum Ausgleich einschoss.

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FOTO: AP Endpunkt einer sehenswert­en Kombinatio­n: Marco Reus (2.v.l.) bejubelt seinen Treffer zum zwischenze­itlichen 1:1.

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