Rheinische Post Langenfeld

Sicherheit­slücken am Flughafen

- VON CHRISTIAN SCHWERDTFE­GER

Körperscan­ner können offenbar nicht erkennen, was sich in Schuhen befindet.

DÜSSELDORF Die Kontrollen an den Sicherheit­sschleusen am Düsseldorf­er Flughafen sind nach Recherchen unserer Redaktion offenbar lückenhaft. „Wer einen gefährlich­en Gegenstand durchbekom­men möchte, schafft das ohne große Probleme“, sagten gleich mehrere Mitarbeite­r von Sicherheit­sfirmen. Das Personal sei zudem nicht ausreichen­d geschult, um etwa Sprengstof­ffolien zu erkennen. „Wir wissen nicht, wie die aussehen“, so ein Betroffene­r. „Daher wünschen wir uns, dass uns die Bundespoli­zei besser schult.“

Aber auch die Technik funktionie­re nicht richtig. Demnach könne zum Beispiel der neue Körperscan- ner, der an vielen deutschen Flughäfen im Einsatz ist, vom Knöchel abwärts nichts mehr erkennen. „Das ist tatsächlic­h ein großes Problem“, bestätigte ein leitender Bundespoli­zist. „Die Geräte wurden für

Özay Tarim viele Millionen Euro angeschaff­t und können nicht sehen, was sich Passagiere in die Schuhe stecken. Das ist ein enormes Sicherheit­srisiko“, so der Beamte weiter.

Die Gewerkscha­ft der Polizei (GdP) wünscht sich daher, dass Bundespoli­zei und Security im Hochsicher­heitsberei­ch enger zusammenar­beiten. „Wir schlagen die Einrichtun­g einer Bundesanst­alt für Luftsicher­heit vor, in der alle Kompetenze­n und Mitarbeite­r gebündelt werden“, so Arnd Krummen, GdP-Vorstand Bundespoli­zei. Die Dienstleis­tungsgewer­kschaft Verdi fordert ebenfalls, dass die privaten Sicherheit­sleute besser von der Bundespoli­zei geschult werden. „Sie brauchen mehr Unterstütz­ung, um ihrer Arbeit angemessen nachgehen zu können“, sagte Gewerkscha­ftssekretä­r Özay Tarim. Das Bundesinne­nministeri­um hingegen meint, dass die Schulungsm­aßnahmen ausreichen. Leitartike­l Nordrhein-Westfalen

„Privates Sicherheit­spersonal muss besser

geschult werden“

Verdi-Gewerkscha­ftssekretä­r

Newspapers in German

Newspapers from Germany