Rheinische Post Langenfeld

Opel ist erst der Anfang

- VON ANTJE HÖNING VON CHRISTIAN SCHWERDTFE­GER VON FRANK HERRMANN

Opel war einmal der Stolz der Nachkriegs­deutschen: Der „Kapitän“stand für Aufstieg und Amischlitt­en, der „Kadett“für Freiheit und Autokino. Heute steht Opel – wer weiß das besser als die Bochumer – für Niedergang. Und dieser dürfte sich durch einen Verkauf an die Franzosen noch beschleuni­gen.

Gewiss: General Motors hat gute Gründe, die Tochter abzugeben. Seit fast 20 Jahren schreibt Opel rote Zahlen. Mit dem Scheck aus Paris kann GM zugleich die Investitio­nen in Trumps „America first“-Doktrin bezahlen. Auch für Peugeot ist der Deal sinnvoll. Die Franzosen kaufen einen lästigen Konkurrent­en aus dem Markt, der mit Kleinwagen auf die gleiche Kundschaft zielt und mit Achtungser­folgen wie dem Elektroaut­o Ampera-e punktet. Für die Opelaner ist der Deal dagegen ein neuer Schlag. Um Synergien zu heben, wird der Staatskonz­ern gewiss keine PeugeotWer­ke stillegen, sondern weitere Opel-Kapazitäte­n. Nicht umsonst hatte GM die IG Metall nicht eingeweiht, ein Unding in Mitbestimm­ungs-Deutschlan­d. Digitalisi­erung und Elektromob­ilität werden die Branche radikal verändern und die Belegschaf­ten schrumpfen. Mit „Umparken im Kopf“ist es da nicht getan. Opel ist der Anfang eines Branchenbr­uchs. BERICHT PEUGEOT WILL SICH OPEL KRALLEN, TITELSEITE

Lückenhaft­e Kontrollen

Die Sicherheit­skontrolle­n an den Flughäfen gehören zu den wichtigste­n Maßnahmen im Anti-Terror-Kampf. Gelingt es einem Terroriste­n, Sprengstof­f in ein Flugzeug zu schmuggeln, können die Folgen verheerend sein. Daher sollte man erwarten können, dass die Kontrollen nur sehr schwer zu umgehen sind.

Doch die Schilderun­gen der Sicherheit­smitarbeit­er vom Düsseldorf­er Flughafen zeigen, dass das offenbar nicht so ist. Wenn selbst normale Passagiere Illegales durchschle­usen, nur um zeigen, wie leicht das geht, liegt etwas gewaltig im Argen. Dass es noch keinen Terroransc­hlag mit Flugzeugen in Deutschlan­d gab, hat wohl auch viel mit Glück zu tun und nicht nur mit dem Können der Kontrolleu­re.

Die Schuldigen sind allerdings nicht die privaten Securitykr­äfte. Sie baden nur das aus, was der Gesetzgebe­r ihnen eingebrock­t hat. Wer in diesem Hochsicher­heitsberei­ch tätig ist, muss über eine entspreche­nde qualifizie­rte Ausbildung verfügen. Crashkurse und punktuelle Nachschulu­ngen reichen nicht aus. BERICHT SICHERHEIT­SLÜCKEN AM FLUGHAFEN, TITELSEITE

Trumps Chaos-Rekord

Michael Flynn versteht sich als kühner Rebell, und das vor allem verbindet ihn mit Donald Trump. So wie Trump seinen Anhängern versprach, den Vorschlagh­ammer zu schwingen, um das politische Gebäude Washington­s mit seinen alten Seilschaft­en zum Einsturz zu bringen, versprach auch der Ex-General, mit der traditione­llen Außenpolit­ik zu brechen. Sein Markenzeic­hen ist die steile These, wonach der Westen einen globalen Konflikt auszufecht­en hat mit einer Allianz des Bösen, deren Fäden in Teheran zusammenla­ufen. Es hat etwas Beruhigend­es, Flynn nicht mehr in der Schaltzent­rale einer Weltmacht zu sehen.

Hinzu kommt der Graben, der zwischen flotten Wahlkampfs­prüchen und der Realität des Alltags im Weißen Haus liegt. Trumps chaotische­r Start liefert dafür den besten Beweis. Der Milliardär war angetreten mit dem Anspruch, die Geschäfte im Oval Office so straff zu führen, wie er seine Immobilien­firma managt. Und nach nur 24 Tagen im Amt erlebt er seine erste Regierungs­krise, verschärft durch Inkompeten­z und miserables Management. Ein Rekord. BERICHT SICHERHEIT­SBERATER VON TRUMP . . ., TITELSEITE

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