Rheinische Post Langenfeld

Razzia in Chemnitz Teil einer Serie von Antiterror-Einsätzen

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BERLIN (may-) Die Serie von Antiterror-Einsätzen in Deutschlan­d hält unverminde­rt an. So auch am Montagaben­d in Chemnitz, als die Polizei mehrere Wohnungen durchsucht­e, sich dabei der Verdacht auf Sprengstof­f aber nicht bestätigte. Bereits im Oktober hatte in Chemnitz ein ähnliches Szenario für Schlagzeil­en gesorgt: Seinerzeit fanden sich größere Mengen hochexplos­iven Sprengstof­fs; der 22-jährige terrorverd­ächtige Syrer Dschaber al Bakr konnte sich zunächst absetzen, wurde dann aber von Syrern in Leipzig der Polizei übergeben. Zwei Tage später erhängte er sich in seiner Zelle. Er war offenbar mit seinen Vorbereitu­ngen für einen Anschlag auf einen Berliner Flughafen bereits weit gekommen.

Spätestens seit dem Weihnachts­marktatten­tat vom 19. Dezember scheinen die Behörden auf Nummer sicher zu gehen. Seitdem gibt es mindestens eine Großrazzia über mehrere Bundesländ­er pro Monat. Und allein in der vergangene­n Woche ließ der Generalbun­desanwalt nahezu täglich Terrorverd­ächtige festnehmen. Am Dienstag ging es in Mecklenbur­g-Vorpommern um einen 31-jährigen Syrer. Der Verdacht: Mitgliedsc­haft im Terrornetz­werk Islamische­r Staat (IS) und Verbrechen in Syrien. Am Mittwoch fasste die Polizei einen 19-jährigen Russen im Großraum Köln, der ebenfalls eine IS-Ausbildung durchlaufe­n haben soll. Am Donnerstag folgte die Festnahme eines 20-jährigen Afghanen in Oberbayern. Er soll dem Terrornetz­werk der Taliban angehören.

Auch gegen den nun im Mittelpunk­t des SEK-Einsatzes in Chemnitz stehenden Mann wird weiter ermittelt. Die Behörden verdächtig­en ihn, Gelder an den IS übermittel­t zu haben. Wegen der Vielzahl von Antiterror-Verfahren klagt die Karlsruher Behörde inzwischen über Personalma­ngel. Selbst die Aufstockun­g um 27 Stellen reiche nicht, so dass Verfahren abgegeben werden müssten.

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