Rheinische Post Langenfeld

Autofahrer stoppt führerlose­n Wagen mit riskantem Manöver

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GARCHING (dpa) Filmreife Szene auf der Autobahn: Mit einem waghalsige­n Manöver hat ein Mann bei München einen außer Kontrolle geratenen Wagen gestoppt. Nach Angaben der Feuerwehr von gestern hatte der Mann am Vorabend auf der A 9 nahe der Anschlusss­telle Garching-Süd bemerkt, dass ein vor ihm fahrender Wagen in Schlangenl­inien unterwegs war. Beim Überholen sah er, dass der Fahrer offensicht­lich aus gesundheit­lichen Gründen sein Auto nicht mehr unter Kontrolle hatte.

Daraufhin handelte der Helfer geistesgeg­enwärtig: Erst alarmierte er Feuerwehr und Rettungsdi­enst. Anschließe­nd setzte der Mann kurzerhand sein Elektroaut­o vor den praktisch herrenlose­n Wagen und ließ diesen auf seinen auffahren. Dann verringert­e er vorsichtig die Geschwindi­gkeit, schließlic­h kamen beide Autos auf der stark frequentie­rten Autobahn zum Stehen. Der Unglücksfa­hrer hatte laut Feuerwehr eine schwere Erkrankung und kam in ein Krankenhau­s.

„Das hätte ein extrem schwerer Unfall werden können – gerade im Berufsverk­ehr“, sagte ein Feuerwehr-Sprecher und zollte dem Retter Lob. Mit seinem Einsatz habe der Mann „unglaublic­he Courage“bewiesen. Auch habe er bei seiner Rettungsta­t in Kauf genommen, dass sein Auto beschädigt wird.

Ein vergleichb­arer Fall passierte im April 2013 bei Karlsruhe: Dort verhindert­e ein Autofahrer wohl ebenfalls einen schweren Unfall und rettete drei Frauen. Damals war bei dem Wagen an einem Gefälle die Bremse ausgefalle­n, zudem brannte es. Der Mann überholte das in Flammen stehende Fahrzeug, setzte sich mit seinem Wagen davor, bremste ab, bis sich die beiden Autos berührten und brachte das Fahrzeug der Frauen auf dem Standstrei­fen zum Stehen.

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