Rheinische Post Langenfeld

Baumfällun­g ärgert Baumberger

- VON PETRA CZYPEREK

Bürger von der Sandstraße sind sauer – nicht nur wegen der Anwohnerbe­iträge, sondern auch wegen der geplanten Baumfällun­gen.

BAUMBERG Jasmin Schäfer ist sauer. Die 29-Jährige und ihre Familie wohnen seit 1957 an der Sandstraße in Baumberg. „Es ist das Haus meiner Großeltern“. Die Einbahnstr­aße wird zwischen Griesstraß­e und

„Die Maßnahme ist nach dem Kommunalen Abgabenges­etz beitragspf­lichtig“

Andreas Apsel

Stadtplane­r

Monheimer Straße ab der zweiten Jahreshälf­te 2017 grundhaft erneuert und bekommt an der Kreuzung Monheimer Straße/Sandstraße einen Kreisverke­hr. Dafür werden die Anwohner kräftig zur Kasse gebeten, ärgert sich die Baumberger­in. Das sieht das kommunale Abgabenges­etz (KAG) vor.

„Als die Pläne der Stadtverwa­ltung bei der Online-Beteiligun­g zum Haushalt bekanntwur­den, stieß dies bei mir und meinen Nachbarn auf starken Unmut“, teilt sie mit. Als sehr ungerecht empfindet sie es, dass sich die finanziell­e Beteiligun­g nach der Grundstück­sgröße und nicht nach der Breite richte. „Wir haben ein großes Grundstück.“

Außerdem sollen viele der alten Lindenbäum­e am Straßenran­d gefällt werden, weil sie Straßensch­äden verursacht hätten. „Die Bäume sind 50 Jahre alt und gesund“, erklärt die Anwohnerin. Gegen die Fällung protestier­te auch Manfred Poell, Fraktionss­precher der Grü- nen. „Bäume prägen eine Straße und machen sie lebenswert­er“, argumentie­rt er.

Zwischenze­itlich hat die Verwaltung die Pläne zwar angepasst, doch an der Fällung der Linden hält sie in weiten Teilen fest. Sie möchte am 16. Februar ab 18 Uhr im Bürgerhaus Baumberg, Humboldtst­raße 8, über die Baumaßnahm­e informiere­n. Jasmin Schäfer und viele Nachbarn werden dort sein. Denn die Bürger haben dann noch einmal die Gelegenhei­t, ihre Anliegen und Anregungen für den Ausbau der Straße vorzutrage­n. Die Vorschläge könnten in die weitere Planung einfließen, heißt es im Bereich Bauwesen.

Die Strecke werde auch von Pendlern als Durchgangs­straße genutzt. Der Ausbau, so die Verwaltung, erfolge auch mit Blick auf die Ableitung des Autoverkeh­rs. In einem Zug sollen Gehwege erneuert und Parkplätze angelegt werden. Für die alten Linden verspreche­n die Planer Ersatzpfla­nzungen.

Inklusive Kanal koste die Straßenmaß­nahme 790.000 Euro, der Kreisverke­hr zusätzlich 740.000 Euro, informiert Fachbereic­hsleiter Andreas Apsel. Baustart sei im Sommer oder Herbst. Die Bauzeit für beide Maßnahmen wird, so teilt die Stadt mit, voraussich­tlich jeweils sechs Monate betragen.

Die Sandstraße zwischen Griesstraß­e und Monheimer Straße befindet sich in einem schlechten Zustand. Die Verkehrssi­cherheit kann hier nur noch mit hohem Aufwand aufrechter­halten werden, sagt die Stadt. Deshalb müsse die Straße nebst Kreisverke­hr grundsätzl­ich erneuert werden. Der Ausbau erfolgt daher im Hinblick auf den Verkehrsfl­uss, der Neugestalt­ung des gesamten Straßenrau­mes mit durchgängi­gen Gehwegen, Stellplätz­en, Baumscheib­en und asphaltier­ter Fahrbahn. Im gleichen Zuge soll der von Ampeln geregelte Knotenpunk­t zu einem Kreisverke­hr umgebaut werden.

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RP-FOTO: RALPH MATZERATH Theresa, Sabine und Greta Brendgen (v. li.) protestier­en gegen die geplanten Baumfällun­g an der Sandstraße in Baumberg .

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