Rheinische Post Langenfeld

BVB kriselt jetzt auch in der Königsklas­se

- VON THOMAS NOWAG

Dortmund verliert das Achtelfina­l-Hinspiel bei Benfica Lissabon 0:1. Pierre-Emerick Aubameyang verschießt einen Elfmeter. Teile der Gäste-Fans kommen wegen intensiver Kontrollen verspätet ins Stadion und beklagen Polizeigew­alt.

LISSABON Borussia Dortmund ist drei Tage nach der peinlichen Pleite bei Darmstadt 98 trotz zahlreiche­r Großchance­n auch auf seiner Lieblingsb­ühne gestolpert und muss um den Einzug ins Viertelfin­ale der Champions League bangen. TopTorjäge­r Pierre-Emerick Aubameyang verschoss beim 0:1 (0:0) gegen den portugiesi­schen Rekordmeis­ter Benfica Lissabon im Estadio da Luz kläglich einen Handelfmet­er (58.) und ließ zwei weitere Möglichkei­ten fahrlässig liegen.

Im Rückspiel am 8. März braucht der BVB einen Sieg mit mindestens zwei Toren Unterschie­d. Immerhin kann der Bundesliga­vierte im Westfalens­tadion wieder auf die volle Unterstütz­ung seiner Fans bauen. In Lissabon warteten Hunderte BVB-Anhänger bis zur Pause vor

Die Fanabteilu­ng

berichtete via Twitter von Auseinande­rsetzungen

mit der Polizei

dem Gästeblock, weil es Probleme mit langwierig­en Einlasskon­trollen gab. Die Fanabteilu­ng berichtete zudem via Twitter von teils gewaltsame­n Auseinande­rsetzungen mit der Polizei, spätestens mit dem Anpfiff der zweiten Halbzeit beruhigte sich die Lage. Zu ruhig, beinahe im Tiefschlaf, kam die Elf von Trainer Thomas Tuchel aus der Kabine und kassierte prompt das 0:1. Der frühere Duisburger und Gladbacher Kostas Mitroglou staubte vor 55.124 Zuschauern nach einer Ecke völlig freistehen­d im Dortmunder Fünfmeterr­aum ab (48.). Bis dahin hatte Torhüter Roman Bürki einen verhältnis­mäßig ruhigen Abend verlebt – ganz im Gegensatz zu seinem Gegenüber Ederson.

Der Brasiliane­r sah sich in der ersten Halbzeit Aubameyang (10./38.) und Ousmane Dembélé (23.) gegenüber, die allerdings mehr oder weniger unbedrängt die Führung verpassten. Die größte Chance auf eine bessere Ausgangspo­sition für das Rückspiel vergab Aubameyang jedoch im zweiten Abschnitt. Nach einem Handspiel des Serben Ljubomir Fejsa scheiterte er mit seinem schwach geschossen­en Strafstoß an Ederson. Wenig später erlöste ihn Tuchel und brachte Nationalsp­ieler André Schürrle.

Ohne Aubameyang verebbte der Dortmunder Offensivwi­rbel, ehe der eingewechs­elte Christian Pulisic mit einem abgefälsch­ten Volleyschu­ss an Ederson scheiterte (84.). Die Gäste drückten Lissabon in die eigene Halbzeit, ohne Kapital aus der Überlegenh­eit zu schlagen.

Die Dortmunder Startelf hatte mit jener aus dem „komplett vergeigten“(Sportdirek­tor Michael Zorc) Darmstadt-Spiel nicht mehr viel gemein. Für das zweite Europapoka­l- duell mit Benfica nach 1963/64 (1:2/ 5:0) kehrten Dembélé, Lukasz Piszczek, Marc Bartra und Kapitän Marcel Schmelzer in die Mannschaft zurück. Draußen blieben im eindrucksv­ollen Stadion des Lichts erwartungs­gemäß Matthias Ginter, Emre Mor, Christian Pulisic und Dzenis Burnic. Mario Götze (muskuläre Probleme) war in Dortmund geblieben.

Lissabon war am Dienstag auch in Schwarz und Gelb getaucht. Tau- sende Fans tranken und sangen sich zwischen der Burgfeste Fao Jorge und dem Praca do Comercio am Ufer des Tejo friedlich warm. Allerdings wurden vier Mitglieder der Dortmunder Ultragrupp­ierung „Desperados“vor der Partie festgenomm­en. Laut BVB werden die Festgenomm­enen, die Pyrochtech­nik bei sich hatten, am Mittwoch einem Haftrichte­r vorgeführt. Auch ein Mitglied der Kölner Gruppe „Boyz“wurde festgenomm­en.

 ?? FOTO: DPA ?? Pierre-Emerick Aubameyang (l.) hadert mit sich. Der Dortmunder scheitert mit einem Handelfmet­er an Lissabons Torhüter Ederson.
FOTO: DPA Pierre-Emerick Aubameyang (l.) hadert mit sich. Der Dortmunder scheitert mit einem Handelfmet­er an Lissabons Torhüter Ederson.

Newspapers in German

Newspapers from Germany