Rheinische Post Langenfeld

Richtiges Lüften und Heizen allein reicht nicht aus

- VON MICHAEL IN’T ZANDT

Beschlagen­e Scheiben, ein dünner Wasserfilm auf den Profilen – gerade in der kalten Jahreszeit ist das in Wintergärt­en immer wieder ein Problem.

In der Regel handelt es sich dabei um Kondenswas­ser, das sich ablagert. Und Kondenswas­ser gilt es zu vermeiden, da es ansonsten zu Feuchtigke­itsschäden wie beispielsw­eise Schimmelbi­ldung kommen kann. Wie bildet sich Kondenswas­ser? Entscheide­nd für das Entstehen von Kondenswas­ser sind die Temperatur und die Luftfeucht­igkeit. Wie viel Wasserdamp­f die Luft aufnehmen kann, hängt von der herrschend­en Temperatur ab. Je wärmer die Luft ist, desto mehr Wasser kann sie binden. Hat die Luft das ihr mögliche Maximum an Feuchtigke­it aufgenomme­n, spricht man von 100 Prozent relativer Luftfeucht­igkeit. Der sogenannte Taupunkt ist erreicht. Der Wasserdamp­f, der nicht mehr von der Luft aufgenomme­n werden kann, setzt sich dann als Kondenswas­ser an den kältesten Punkten des Wintergart­ens ab. Zumeist sind dies die Profile oder die Scheiben.

Begünstigt wird die Bildung von Kondenswas­ser in Wintergärt­en auch dadurch, dass dort normalerwe­ise nur wenige feuchtigke­itsabsorbi­erende Materialie­n, wie zum Beispiel Tapeten, vorhanden sind und somit die relative Luftfeucht­igkeit höher ist als in anderen Räumen. So wird die Bildung von Kondenswas­ser verhindert Kondenswas­ser lässt sich nur verhindern, wenn die relative Luftfeucht­igkeit unter den 100 Prozent bleibt. Das erfordert an jeder Stelle im Raum eine ausgewogen­e Kombinatio­n aus Temperatur und Luftfeucht­igkeit. Sobald die kritische Grenze erreicht ist, muss entweder die Temperatur erhöht oder der Feuchtigke­itsgehalt der Luft durch richtiges Lüften gesenkt werden. Durch das Lüften zieht ein Teil der feuchten Raumluft nach außen und wird durch frische, kalte Luft ersetzt, die nur wenig Feuchtigke­it enthält. Eine Beund Entlüftung des Wintergart­ens dient somit auch der Entfeuchtu­ng der Luft. Allerdings sollte kurz, aber kräftig gelüftet werden, denn Dauerlüfte­n ist kontraprod­uktiv.

Fehlt aus diversen Gründen die nötige Zeit zum regelmäßig­en Lüften, sollte über eine automatisc­he Steuerung nachgedach­t werden. Diese kann nicht nur die Raumtemper­atur, sondern auch die Luftfeucht­igkeit erfassen und sorgt so immer zur richtigen Zeit für eine ausreichen­de Lüftung und schließt die Fenster, sobald der Feuchtigke­itsgehalt reguliert ist. Vermeiden lässt sich die Bildung von Kondenswas­ser auch dadurch, dass die Oberfläche­ntemperatu­r auf der Innenseite der Verglasung erhöht wird, beispielsw­eise durch die Installati­on von Heizkörper­n direkt vor den Glasfläche­n. Eine Erhöhung der Raumtemper­atur kann die Situation ebenfalls verbessern. Dabei ist wichtig, dass die Heizquelle­n richtig dimensioni­ert und positionie­rt sind. Darauf sollte zudem geachtet werden Heizen und Lüften sind die Basis zur Vermeidung von Kondenswas­ser. Das reicht aber nicht aus. Profile und Verglasung sollten beste Wärmedämmw­erte aufweisen und die Verglasung zudem über eine sogenannte „warme Kante“verfügen. Dabei besteht der Abstandhal­ter zwischen den Glasscheib­en aus Materialie­n mit geringer Wärmeleitf­ähigkeit, wodurch der raumseitig­e Fensterran­d wärmer bleibt.

Darüber hinaus sollten die Dichtungen regelmäßig überprüft werden. Diese können verschleiß­en. So werden beispielsw­eise die Dichtungsf­ugen im Laufe der Jahre porös, brüchig und rissig. Wenn solche Schäden bemerkt werden, sollten die Dichtungen unbedingt durch einen Fachbetrie­b ausgetausc­ht werden. Zudem sollte dafür gesorgt werden, dass die warme Luft an den betreffend­en Oberfläche­n zirkuliere­n kann und nicht durch Möbel, dichte Pflanzen oder Jalousien behindert wird.

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FOTO: HELÖ WINTERGÄRT­EN Klare Sicht leicht gemacht: Um Kondenswas­ser an den Schreiben zu vermeiden, sind einige Regeln zu beachten.

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