Mein Ausland – Jemen am Abgrund
Die humanitäre Krise im Jemen ist mindestens genauso schlimm wie die in Syrien, meint Torben Due, Landesdirektor des UN-Ernährungsprogramms. Es sei schwer, in den Jemen zu kommen, seit auch dort Krieg herrsche. Auf der einen Seite stünden die Houthi-Rebellen, verbündet mit den Resten der jemenitischen Armee, die noch immer loyal zu AltHerrscher Ali Abdallah Saleh seien; auf der anderen Seite Salehs gewählter Nachfolger und eine arabische Militärkoalition unter saudischer Führung. Saudi-Arabien kontrolliere die Grenzen des Jemen und blockiere den Flughafen in der Hauptstadt Sanaa. Bis vor Kurzem hätten Journalisten noch mit den Vereinten Nationen ins Land reisen können, aber auch da gebe es nun Probleme.
Im Jemen litten 80 Prozent der etwa 26 Millionen Einwohner Not. Zwei Millionen drohten zu verhungern. Fast die Hälfte der Kinder sei unterentwickelt, ein Grund dafür sei Mangelernährung. Das Gesundheitssystem sei durch den Krieg schwer beeinträchtigt. Oft sei nicht einmal die geringste medizinische Versorgung gewährleistet. Die Vereinten Nationen warnen vor einer Hungersnot noch in diesem Jahr und fordern eine Waffenruhe, um humanitäre Hilfe ins Land zu bringen. Doch weder eine Feuerpause noch Friedensgespräche sind in Sicht. RP „Mein Ausland – Jemen am Abgrund“, Phoenix, 21.45 Uhr