Kalenderblatt 15. Februar 1933
Kein anderer Präsident regierte die USA so lange wie Franklin D. Roosevelt. Zwölf Jahre führte er sein Land durch unruhige Zeiten. Während des Zweiten Weltkriegs wurde die Regel, nach der der Präsident nur einmal wiedergewählt werden kann, gleich zweimal ausgesetzt. Noch vor seinem ersten Amtsantritt im März entging Roosevelt am 15. Februar 1933 als „president-elect“(gewählter, aber noch nicht vereidigter Präsident) nur knapp einem Attentat. Ein italienischstämmiger Amerikaner feuerte bei einer Veranstaltung fünf Schüsse ab. Vier Menschen starben, darunter der Bürgermeister von Chicago, Anton Cermak. Es war in der Geschichte der Vereinigten Staaten bereits das siebte Schusswaffen-Attentat auf das Staatsoberhaupt. Auf Abraham Lincoln war zweimal geschossen worden, er starb 1865 nach dem Attentat im Ford´s Theatre in Washington D.C. Auch James A. Garfield und William McKinley überlebten ihre Amtszeiten nicht. Mehr Glück hatten Andrew Jackson und Theodore Roosevelt, ein entfernter Cousin Franklin D. Roosevelts. Beide Präsidenten überlebten die Attentate von 1835 und 1912. Roosevelt hatte danach sein Leben lang ein Projektil in der Brust, das nicht entfernt werden konnte. 1933 kam Franklin D. Roosevelt mit dem Schrecken davon, er wurde nicht getroffen. Einen Monat darauf wurde er zum Präsidenten vereidigt. Er starb zwölfeinhalb Jahre später, nach seiner dritten Wiederwahl, vermutlich an einer Hirnblutung.