NRW braucht eine Luftfahrtstrategie
Langfristig wäre es schön, wenn der kleine Flughafen Weeze helfen könnte, Düsseldorf zu entlasten, kurzfristig bringt die Idee nichts: Die Airlines streben an den Rhein, weil sie Jets auslasten wollen, die Passagiere kommen wegen der vielen Angebote. Große Airports liegen im Trend.
Was muss NRW tun? Der Antrag des Flughafens auf mehr Kapazitäten muss fair geprüft werden: Der Airport sollte zu Spitzenzeiten einige Flüge mehr abwickeln dürfen, damit er mehr internationale Verbindungen anbieten kann. Es wäre klug, wenn Kapazitäten flexibler genutzt werden dürften, um Verspätungen abzubauen. Im Gegenzug muss das Verkehrsministerium durchsetzen, dass es deutlich weniger Nachtflüge gibt.
Zudem muss das Land entscheiden, welche Airports langfristig neben Düsseldorf und Köln gestärkt werden sollen. Falls Weeze dazu gehört, muss die Anbindung besser werden – ein Shuttle-Zug wäre optimal, aber teuer. Im Osten des Landes sollte nur einer der drei Airports überleben. Paderborn, Münster und Dortmund schwächeln alle, weil sie sich gegenseitig Reisende wegnehmen. Ein Flughafen würde mehr Airlines anziehen, die hätten mehr Passagiere, die „kritische Masse“wäre da. Düsseldorf wäre von reinen Ferienflügen entlastet, allen wäre gedient. BERICHT HENDRICKS FLIEGT AUF WEEZE, TITELSEITE
Bis zu 800 Abgeordnete könnte der nächste Bundestag zählen. Vorgesehen sind eigentlich 598, die nach einer mühsamen Veränderung der Wahlkreise in den 90er Jahren festgelegt wurden. Man muss kein Parlamentsspezialist sein, um zu sehen, dass diese Aufblähung des Bundestags die Arbeitsfähigkeit drastisch einschränken wird.
Und doch könnte es so kommen, weil angesichts der Parteienvielfalt weniger Stimmen als bisher für ein Direktmandat reichen. Und wenn eine Partei so mehr Sitze erhält, als ihr nach dem Zweitstimmenergebnis zustehen, müssen die anderen Parteien Ausgleichsmandate erhalten.
Es ist bezeichnend, dass alle Reformvorschläge verworfen wurden. Denn jede Partei, ja jeder Landesverband, achtet peinlichst genau darauf, dass ihm keine Nachteile entstehen. Genauso richtig ist es aber, dass jeder Abgeordnete massiv an Einfluss verliert, wenn die Zahl insgesamt zu stark steigt. Einziger Ausweg wäre eine erneute deutliche Verkleinerung des Bundestags, was nur nach der Wahl geht. Oder alle nehmen doch kleinere Nachteile in Kauf. BERICHT
EMassenbetrieb Bundestag
Stunde Null in Nahost
s ist bitter, dabei zusehen zu müssen, wie USPräsident Donald Trump mit einem Federstrich Gewissheiten der Weltpolitik beseitigt. Die einzige Chance auf einen Frieden in Nahost liegt in einer Zwei-Staaten-Lösung.
Wenn Trump diese Bedingung nun für nicht mehr notwendig hält, wirft das den Friedensprozess um Jahrzehnte zurück. Die Amerikaner haben ja keine konstruktive Alternative, mit der sie die Lücke füllen könnten. Trump hat nur einen Schwiegersohn an seiner Seite, der eine enge Verbindung zu Israels Ministerpräsident Netanjahu pflegt und ihm ausschließlich dessen Perspektive näher bringt. Dabei muss auch Israel an einer Zwei-Staaten-Lösung interessiert sein. Es ist die einzige Möglichkeit, dass das Land ein demokratischer und jüdischer Staat bleibt. Mit der neuen Haltung der US-Administration droht der Nahost-Friedensprozess in die Stunde Null zurückversetzt zu werden. Weiter droht eine neue Konfrontation zwischen den arabischen Ländern und dem Westen. Die arabischen Länder werden das Ziel eines Palästinenser-Staats nie aufgeben. BERICHT TRUMP STELLT ZWEI-STAATEN-LÖSUNG . . ., TITELSEITE