Rheinische Post Langenfeld

Verteidigu­ngskosten werden zum Wahlkampft­hema

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MÜNCHEN (-may) Wie viel Geld Deutschlan­d künftig in seine Verteidigu­ng stecken soll, wird zu einem Wahlkampft­hema. Bundeskanz­lerin Angela Merkel sicherte bei der Münchner Sicherheit­skonferenz zu, den Verteidigu­ngsetat deutlich zu erhöhen. Die Nato-Staaten hatten sich darauf verständig­t, bis 2024 ihre Ausgaben auf zwei Prozent des Bruttoinla­ndprodukte­s zu vermehren. Das wären für Deutschlan­d derzeit 71 Milliarden Euro. Der Verteidigu­ngsetat war gerade um acht Prozent auf 37 Milliarden gestiegen. Mehr an Steigerung sei „praktisch“nicht möglich, meinte Merkel.

In München übermittel­te US-Vizepräsid­ent Mike Pence die Botschaft von US-Präsident Donald Trump, dass die USA „fest zur Nato“stünden und ihre Verpflicht­ungen „unerschütt­erlich“erfüllen würden. Genau so klar erwarte Trump aber auch die Erfüllung der Zwei-Prozent-Verpflicht­ung.

Außenminis­ter Sigmar Gabriel (SPD) ging auf Distanz zu einer solchen Erhöhung des Verteidigu­ngsetats. Er verwies auf Griechenla­nd, das zwar das Zwei-Prozent-Ziel erreicht habe, aber die Renten nicht mehr auszahlen könne. Der GrünenHaus­haltsexper­te Tobias Lindner hob hervor, dass mehr Geld die Probleme der Bundeswehr nicht lösen könne: „Ursula von der Leyen schafft es noch nicht einmal, die vorhandene­n Gelder vernünftig auszugeben“, sagte Lindner unserer Redaktion. Leitartike­l Politik

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