Jecken feiern in Orange und Oranje
MONHEIM Das „Schunkelnde Bürgerhaus“gilt als Höhepunkt des Baumberger Saalkarnevals – zu recht, wie sich auch diesmal wieder zeigte. Fast 400 Jecken sahen am Samstag orange – die Erkennungsfarbe der Boomberger Dorfgarde. Mit rhythmischen Bewegungen zu sommerlichen Klängen heizte die Garde dem Publikum ordentlich ein. Die Truppe präsentierte ihr Programm der letzten Jahre, ehe sie die aktuelle Choreographie vollführte. Alleinunterhalter Sven Tessaro sang, von der Boomberger Garde umzingelt, als orangefarbenes Knallbonbon, was die Schweißdrüsen hergaben. Die Hitze im Baumberger Bürgerhaus glich der in einem Pizzaofen, um so mehr floss Gerstensaft die Kehlen hinunter.
Über die Hildener Prinzengarde freuten sich der Arbeitskreis Baum- berger Karneval (ABK) und die Moderatoren Cornelia Stechmann und Wolfgang Heimann besonders. Allerdings verzögerte sich der Auftritt der „ältesten Boygroup Hildens“, weil die Kapelle am DJ-Pult just die falsche Musik ausgewählt hatte. Für Wolfgang Heimann kein Problem. Er weiß, wo er die Witze setzen muss. Die Masse ist ebenfalls nicht beunruhigt, sie schunkelt. Dann aber dürfen die Narren aus Hilden einziehen, ganz offiziell mit Frack und Hut, Standarte und Fahne. Die Herren in Grün aber, an diesem Abend werden sie vom Pech verfolgt. Beim Auftritt gibt es wieder Probleme. Die CD springt, eine Ersatz-CD zeigt sich bockig. Da fallen auch den Moderatoren keine Witze mehr ein: Et kütt wie et kütt. Der Masse ist es egal, spontan stimmt sie „Einer geht noch“an – und tatsächlich naht Rettung. Ein USB-Stick. Der folgende Auftritt begeistert.
Von Monnem in die Welt so wie es uns gefällt“lautete das Motto der Karnevalssitzung der Katholischen Frauengemeinschaft (kfd) St. Gereon im Bormacher-Saal. Rund 300 Närrinnen erlebten ein mitreißendes Programm – und eine neue Präsidentin. Els van Lieshout, eine gebürtige Holländerin, löste Ingrid Ockel ab, die das Amt seit 2009 innehatte. Zwischen den Auftritten zahlreicher Monnemer Eigengewächse führten die Damen des Elferrats mit Tanz- und Showeinlagen durch einzelne Länder. Erste Station der Reise war natürlich Holland, die Heimat der neuen Präsidentin.
Ulla Uphues machte mit ihrer tollen Büttenrede über ihren „großartigen Ehemann“wieder den Eisbrecher. Die einzige Gemeinsamkeit mit ihrem Gatten bestehe darin, dass sie abends dasselbe Glas Wasser für ihre „dritten“Zähne benutzten, sagte die Ulknudel. Das Seelsorgeteam mit Pfarrer Burkhard Hoffmann, Kaplan Christoph Reck, Diakon Stefan Wickert und Pastoralreferent Stefan Drießen sorgte mit einem aufregenden Balletttanz in Strumpfhosen und Tütü für große Begeisterung. Anschließend präsentierte Funny Sunny aus Monheim (Sonja Bargende) einen „Eimer Buntes“. So erhielt ihre Familie auf einmal ein Paket aus Amerika mit zahlreichen Lebensmitteln und einer ominösen Dose Mehl, die dann als Grundlage für ein schmackhaftes Mahl verwandt wurde. Leider stellte sich erst durch einen verspäteten Brief heraus, dass dieses „Mehl“die Asche des plötzlich verstorbenen Onkels gewesen war.
Kinderprinzenpaar und Funkenkinder eroberten ebenso die Herzen des Publikums wie später die großen Tollitäten. Maria Mathyschok
Die Boomberger Dorfgarde setzt im Bürgerhaus Akzente, die kfd mit ihrer neuen Präsidentin Els van Lieshout im Bormacher-Saal.
und Christine Siegbert lieferten einen Schiller-Jux, ehe „Kin Wiever“aus Baumberg mit ihrem Gardetanz auftraten. Trainiert werden die Mannsbilder übrigens von der neuen kfd-Präsidentin. Es folgten die „Monheimer Symphoniker“. Unter der Leitung von Angela Lehmacher zeigten die Sandberglerchen mit einigen ihrer Männer, wie man auch mit Luftpumpen ein tolles „Symphoniekonzert“aufführen kann.
Tänzerisch Schwung ins Programm brachten die „Jungen Rheinstürmer“mit akrobatischen Showeinlagen. Danach besangen die Piwipper vom Chor te deum die „blauen Gänsefüße“von Stadtgans Moni und das Piwipper Böötchen. Ihre mitreißenden Töne animierten auch Prinz Jens I. zum Mitsingen.
Einen großartigen Abschluss boten die Altstadtfunken. Bei ihren Hebefiguren musste manch eine im Saal die Luft anhalten.