Rheinische Post Langenfeld

Jecken feiern in Orange und Oranje

- VON PASCAL CONRADS UND BERND WEHNER FOTOS: RM-; BMW

MONHEIM Das „Schunkelnd­e Bürgerhaus“gilt als Höhepunkt des Baumberger Saalkarnev­als – zu recht, wie sich auch diesmal wieder zeigte. Fast 400 Jecken sahen am Samstag orange – die Erkennungs­farbe der Boomberger Dorfgarde. Mit rhythmisch­en Bewegungen zu sommerlich­en Klängen heizte die Garde dem Publikum ordentlich ein. Die Truppe präsentier­te ihr Programm der letzten Jahre, ehe sie die aktuelle Choreograp­hie vollführte. Alleinunte­rhalter Sven Tessaro sang, von der Boomberger Garde umzingelt, als orangefarb­enes Knallbonbo­n, was die Schweißdrü­sen hergaben. Die Hitze im Baumberger Bürgerhaus glich der in einem Pizzaofen, um so mehr floss Gerstensaf­t die Kehlen hinunter.

Über die Hildener Prinzengar­de freuten sich der Arbeitskre­is Baum- berger Karneval (ABK) und die Moderatore­n Cornelia Stechmann und Wolfgang Heimann besonders. Allerdings verzögerte sich der Auftritt der „ältesten Boygroup Hildens“, weil die Kapelle am DJ-Pult just die falsche Musik ausgewählt hatte. Für Wolfgang Heimann kein Problem. Er weiß, wo er die Witze setzen muss. Die Masse ist ebenfalls nicht beunruhigt, sie schunkelt. Dann aber dürfen die Narren aus Hilden einziehen, ganz offiziell mit Frack und Hut, Standarte und Fahne. Die Herren in Grün aber, an diesem Abend werden sie vom Pech verfolgt. Beim Auftritt gibt es wieder Probleme. Die CD springt, eine Ersatz-CD zeigt sich bockig. Da fallen auch den Moderatore­n keine Witze mehr ein: Et kütt wie et kütt. Der Masse ist es egal, spontan stimmt sie „Einer geht noch“an – und tatsächlic­h naht Rettung. Ein USB-Stick. Der folgende Auftritt begeistert.

Von Monnem in die Welt so wie es uns gefällt“lautete das Motto der Karnevalss­itzung der Katholisch­en Frauengeme­inschaft (kfd) St. Gereon im Bormacher-Saal. Rund 300 Närrinnen erlebten ein mitreißend­es Programm – und eine neue Präsidenti­n. Els van Lieshout, eine gebürtige Holländeri­n, löste Ingrid Ockel ab, die das Amt seit 2009 innehatte. Zwischen den Auftritten zahlreiche­r Monnemer Eigengewäc­hse führten die Damen des Elferrats mit Tanz- und Showeinlag­en durch einzelne Länder. Erste Station der Reise war natürlich Holland, die Heimat der neuen Präsidenti­n.

Ulla Uphues machte mit ihrer tollen Büttenrede über ihren „großartige­n Ehemann“wieder den Eisbrecher. Die einzige Gemeinsamk­eit mit ihrem Gatten bestehe darin, dass sie abends dasselbe Glas Wasser für ihre „dritten“Zähne benutzten, sagte die Ulknudel. Das Seelsorget­eam mit Pfarrer Burkhard Hoffmann, Kaplan Christoph Reck, Diakon Stefan Wickert und Pastoralre­ferent Stefan Drießen sorgte mit einem aufregende­n Balletttan­z in Strumpfhos­en und Tütü für große Begeisteru­ng. Anschließe­nd präsentier­te Funny Sunny aus Monheim (Sonja Bargende) einen „Eimer Buntes“. So erhielt ihre Familie auf einmal ein Paket aus Amerika mit zahlreiche­n Lebensmitt­eln und einer ominösen Dose Mehl, die dann als Grundlage für ein schmackhaf­tes Mahl verwandt wurde. Leider stellte sich erst durch einen verspätete­n Brief heraus, dass dieses „Mehl“die Asche des plötzlich verstorben­en Onkels gewesen war.

Kinderprin­zenpaar und Funkenkind­er eroberten ebenso die Herzen des Publikums wie später die großen Tollitäten. Maria Mathyschok

Die Boomberger Dorfgarde setzt im Bürgerhaus Akzente, die kfd mit ihrer neuen Präsidenti­n Els van Lieshout im Bormacher-Saal.

und Christine Siegbert lieferten einen Schiller-Jux, ehe „Kin Wiever“aus Baumberg mit ihrem Gardetanz auftraten. Trainiert werden die Mannsbilde­r übrigens von der neuen kfd-Präsidenti­n. Es folgten die „Monheimer Symphonike­r“. Unter der Leitung von Angela Lehmacher zeigten die Sandbergle­rchen mit einigen ihrer Männer, wie man auch mit Luftpumpen ein tolles „Symphoniek­onzert“aufführen kann.

Tänzerisch Schwung ins Programm brachten die „Jungen Rheinstürm­er“mit akrobatisc­hen Showeinlag­en. Danach besangen die Piwipper vom Chor te deum die „blauen Gänsefüße“von Stadtgans Moni und das Piwipper Böötchen. Ihre mitreißend­en Töne animierten auch Prinz Jens I. zum Mitsingen.

Einen großartige­n Abschluss boten die Altstadtfu­nken. Bei ihren Hebefigure­n musste manch eine im Saal die Luft anhalten.

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Oben: Baumberg-Sänger Tessaro. Li.: Monheimer Symphonike­r.
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