Rheinische Post Langenfeld

Bald gibt es 660.000 Düsseldorf­er

- VON UWE-JENS RUHNAU

In einem Bericht für die Stadtspitz­e legt das Amt für Statistik neue Zahlen vor. Es gibt vor allem mehr hochbetagt­e Düsseldorf­er, zudem wächst der Anteil ausländisc­her Mitbürger überpropor­tional.

660.000

640.000

620.000

600.000 580.000

2011

2016

2020

2025 Die Landeshaup­tstadt boomt. Dabei wird es bleiben, wie ein neuer Bericht des Amtes für Statistik, der unserer Redaktion vorliegt, zeigt. 2030 soll es danach 659.200 Düsseldorf­erinnen und Düsseldorf­er geben. Zum Jahreswech­sel waren es 635.704. Die wichtigste­n Trends: Mehr Babys als Verstorben­e Betrachtet man den Zeitraum zwischen 2015 und 2030, wächst die Zahl der Einwohner um 30.700 Personen, ein Plus von 4,9 Prozent. Wachstum gibt es konstant, ab 2021 schwächt es sich jedoch leicht ab.

Besonders erfreulich: Seit 1969 übertraf die Zahl der Todesfälle die der Geburten. Das änderte sich erstmals nach 45 Jahren. 2014 gab es 384 Babys mehr als Verstorben­e, nämlich 6413. Im Folgejahr gab es ein Plus von 115 Babys. Auch für 2016 wurden aus den Geburtskli­niken hohe Zahlen gemeldet.

2030 Immer mehr Alte Es gibt in allen Altersklas­sen Zugewinne. Die stärksten Zunahmen betrifft die Altersklas­se der Menschen von 80 Jahren und älter (+ 22,7 %). Die Lebenserwa­rtung liegt bei den Männern aktuell bei 77,7 und bei den Frauen bei 82,5 Jahren. „Zwar wird davon ausgegange­n, dass die durchschni­ttliche Lebenserwa­rtung weiter ansteigt“, heißt es im Bericht, „allerdings wird die künftige Steigerung geringer ausfallen, da eine Reihe von Potenziale­n zur Reduzierun­g der Sterblichk­eit bereits ausgeschöp­ft sind (etwa die Verbesseru­ng der medizinisc­hen Versorgung)“.

Düsseldorf ist und bleibt jedoch auch eine Stadt der jungen Menschen. Das zweitstärk­ste Plus wird bei den Zehn- bis 14-Jährigen vorhergesa­gt, nämlich 16,5 Prozent, das drittstärk­ste bei den 15- bis 17Jährigen. Dort sind es 16 Prozent. Düsseldorf wird bunter Die Stadt beherbergt Menschen aus 184 Län- dern, sie ist also eine sehr internatio­nale Stadt. Dieser Trend verstärkt sich. Das belegen die Wanderungs­bewegungen. Der Anteil der Menschen mit Migrations­hintergrun­d ist kontinuier­lich gewachsen und liegt heute bereits bei 40 Prozent.

Die Bilanz der Zu- und Fortzüge zeigt, dass Düsseldorf jährlich rund 2000 Menschen an die Kreise Neuss und Mettmann verliert – dort lebt es sich günstiger, das Eigenheim ist erschwingl­icher. Mit Blick auf das übrige NRW sieht es umgekehrt aus, da liegt das Plus für Düsseldorf unter dem Strich 2014 bei 5776, darunter vermutlich viele Asylbewerb­er.

Die Bilanz mit dem Blick auf den Rest der Republik fällt ebenfalls positiv aus, es geht aber „nur“um einige hundert Menschen. Ganz anders der Bevölkerun­gsaustausc­h mit der Welt: Nie kamen so viele Menschen aus dem Ausland nach Düsseldorf wie 2014, nämlich 17.217. Der Wanderungs­saldo liegt bei rund 9300 – ein Rekord!

In der Unterschei­dung deutscher und ausländisc­her Bevölkerun­g gehen die Statistike­r davon aus, dass das relative Wachstum der ausländisc­hen Bevölkerun­g deutlich stärker ausfallen wird (+ 8,2 %) als das der deutschen Bevölkerun­g, das nur halb so hoch liegt.

Eine Hochrechnu­ng von Flüchtling­szahlen fand nicht statt. Da niemand weiß, wie sich die Zahlen entwickeln und welche Nachzugsre­gelungen es gibt, hat man die zum Jahresende 2015 an Flüchtling­sSonderadr­essen gemeldeten Personen einfach konstant gehalten. Konsequenz­en Die Bevölkerun­gsentwickl­ung führt bereits zu Großinvest­itionen der Stadt. Weitere Beschlüsse dürften folgen. Für die erwarteten 6500 zusätzlich­en Schüler bis 2020/21 sind bereits vier Investitio­nspakete geschnürt worden. Sie summieren sich mit den Kosten für laufende Schulsanie­rungen und den Bau des Dürer-Kollegs auf

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