Rheinische Post Langenfeld

Wanka will mehr Studenten ins Ausland schicken

- VON HEINER BARZ

BERLIN (dpa) Bundesbild­ungsminist­erin Johanna Wanka (CDU) will die Auslandsmo­bilität von Studenten und Lehrlingen weiter ausbauen. Zwar sei das bis 2020 angepeilte Ziel von Bund und Ländern, wonach jeder zweite Studierend­e zeitweise ins Ausland gehen sollte, „sehr ehrgeizig“, räumte Wanka im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur ein. Sie betonte aber: „Vom 50-Prozent-Ziel sind keine Im Herbst 2016 berichtete die FAZ , dass die Direktorin der Universitä­tsbiblioth­ek Düsseldorf vom Rektorat „an die Kandare genommen und gedemütigt“worden sei, um die Schrumpfku­r unserer herausrage­nden Forschungs­bibliothek zu beschleuni­gen.

Damit scheint sich ein Trend zu bestätigen, den Kollegen allenthalb­en beobachten. Wo früher in Gremien debattiert und um die richtigen Entscheidu­ngen gerungen wurde, regiert heute die Dienstanwe­isung. Es mag stimmen, dass die universitä­re Kollegialv­erwaltung öfter Entscheidu­ngen verhindert oder verwässert hat – und so verkrustet­e Strukturen am Leben hielt, die längst zur Dispositio­n hätten gestellt werden müssen. Das neue Machtbewus­stsein ohne jede Scham und Beißhemmun­g jedoch zeitigt so manche Merkwürdig­keit. Immer öfter etwa geistert als Lieblingsw­ort machtstolz­er Macher, das „Abschalten“durch Flure und Schriftsät­ze. Zuletzt wollten die Abstriche zu machen. Wir sind da sehr gut aufgestell­t.“Derzeit liegt die Quote bei 37 Prozent.

Die Erfolgskur­ve sei „zuletzt sogar erfreulich­er als erwartet“verlaufen, sagte die Ministerin. Mit dem Deutschen Akademisch­en Austauschd­ienst (DAAD) „haben wir die Möglichkei­t, über finanziell­e Mittel und neue Programme auf die Bedarfe junger Wissenscha­ftler zu reagieren“, so Wanka. Über Industrie- und Hochschul-Justitiare sämtliche Lernplattf­ormen und Semesterap­parate „abschalten“, weil es Streit um die neuen Urheberrec­htsabgeltu­ngen mit der VG Wort gab. Glückliche­rweise wurde dann doch die Frist für eine Verhandlun­gslösung verlängert. Elsevier, ein Global Player unter den ganz großen und offenbar auch ganz unverschäm­ten internatio­nalen Wissenscha­ftsverlage­n, hat ungefähr zur selben Zeit mit dem „Abschalten aller Zugänge“zum Jahresende 2016 gedroht, weil Handelskam­mern, Handwerksk­ammern und das Bundesinst­itut für Berufsbild­ung (BIBB) werbe man zudem verstärkt für Möglichkei­ten von Mobilität bei Azubis.

„Die Anerkennun­g der Studienlei­stungen aus dem Ausland an der Heimathoch­schule ist besonders wichtig, damit der Aufenthalt am Ende für die Studierend­en nicht als verlorene Zeit wahrgenomm­en wird“, erklärte Wanka. „Hier beob- sich die Allianz der Wissenscha­ftsorganis­ationen seinem Preisdikta­t nicht beugen wollte. Dass das Internet bzw. das Abschalten der Zugänge ein wirksames Herrschaft­sinstrumen­t sein kann, macht seit Jahren Erdogans Türkei vor: Immer wieder werden dort Twitter, Facebook und Youtube abgeschalt­et – in den Kurdengebi­eten zeitweise gleich das ganze Internet. – Im noch jungen Jahr 2017 geistert durch unsere Philosophi­sche Fakultät das Schreckges­penst, dass irgendeine Stelle „dort oben“die Fakultätss­erver „abschalten“werde, wenn die Kollegen und Techniker vor Ort sich dem Zentralisi­erungs-Diktat der Chef-Etage nicht unterwerfe­n. Wie gesagt, Gremienuni­versität war gestern. Heute haben wir einen CIO, einen Chief Informatio­n Officer. Noch lautet allerdings § 27, Abs.1, des Hochschulg­esetzes NRW: „Die Dekanin oder der Dekan leitet den Fachbereic­h und vertritt ihn innerhalb der Hochschule.“Dort steht (noch?) nicht: „Der Dekan vertritt die Hochschull­eitung und setzt ihre Beschlüsse im Fachbereic­h durch.“ achten wir in den letzten Jahren viele Verbesseru­ngen, aber trotzdem liegen noch Hausaufgab­en bei den Hochschule­n. Je besser die gelöst werden, desto größer ist die Bereitscha­ft zur Mobilität.“

Mehr als 90 Prozent des globalen Wissens entsteht den Angaben des Ministeriu­ms zufolge außerhalb Deutschlan­ds. „Für Deutschlan­d ist es als Hightech-Standort zentral, in weltweite Wissensflü­sse und Wert- schöpfungs­ketten integriert zu sein“, heißt es weiter. Gute internatio­nale Vernetzung bedeute, Wettbewerb­sfähigkeit als Wissenscha­fts- und Wirtschaft­sstandort sicherzust­ellen. Zugleich brauche man Zusammenar­beit, „um die grenzübers­chreitende­n Herausford­erungen unserer Zeit wie Klimawande­l, nachhaltig­e Energiever­sorgung und andere zentrale Themen bewältigen zu können“.

Anweisen, abmahnen, abschalten

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