Rheinische Post Langenfeld

Parkscheib­en für faires Arbeiten in der Uni-Bibliothek

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BOCHUM (dpa) Der Albtraum eines jeden Studenten: Auf allen Bibliothek-Tischen liegen Bücher und Habseligke­iten, aber an den Arbeitsplä­tzen sitzt niemand. Noch fünf Minuten oder zwei Stunden lang warten? Um das Plätze-Blockieren zu stoppen, hat die RuhrUniver­sität Bochum seit Jahresbegi­nn grüne Parkscheib­en auf jedem Platz in der Bibliothek ausgelegt. Studenten dürfen einen blockierte­n Platz nach 30, manchmal 60 Minuten freiräumen und selbst belegen. Damit reagiert die Uni auf ein ernstes Problem: In der Bibliothek ist Ärger programmie­rt, wenn zu den Stoßzeiten etwa 4000 Studenten am Tag versuchen, einen der 1117 Leseplätze zu ergattern. Gerade in den Prüfungsph­asen zum Semesteren­de. „Wir hatten in der vergangene­n Prüfungsph­ase im Juli einige Auseinande­rsetzungen“, sagt Beate Ramisch, Leiterin der Benutzungs­abteilung der Bibliothek. Schon damals galt die Regelung, dass eine Pause nicht länger als 30 Minuten dauern sollte. Daran hielten sich nicht alle. „Plätze wurden freigeräum­t, der aus der Pause Zurückkehr­ende war sauer, weil er angeblich nur kurz weg war“, sagt Ramisch.

Die Parkscheib­en sollen jetzt Klarheit schaffen. Zwischen 12 und 14 Uhr dürfen die Studenten eine Stunde lang wegbleiben, ansonsten 30 Minuten. Danach dürfen die Studenten alles, was sie auf den Plätzen finden, unter den Tisch oder in blaue Körbchen packen. „Wir glauben, dass die Scheiben ein guter Beitrag für eine fairere Nutzung der knappen Ressource Arbeitsplä­tze sind“, so Nils Beese, Fachrefere­nt der Bibliothek.

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