Rheinische Post Langenfeld

Donald Trumps Besuch entzweit die Briten

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LONDON (witt) Der Kontrast könnte größer nicht sein. Auf der einen Seite eine 90-jährige, distinguie­rte Dame, die nichts mehr hasst als schlechte Manieren. Auf der anderen Seite ein Großmaul, das schon getönt hat, dass man Frauen nur in den Schritt greifen müsse, um bei ihnen zu landen. Wie soll das zusammenpa­ssen, wenn Elizabeth II. US-Präsident Donald Trump im Buckingham-Palast empfängt? Das haben sich mehr als 1,8 Millionen Briten gefragt und eine Petition unterzeich­net, die danach ruft, Trump keinen Staatsbesu­ch zu gewähren.

Gestern debattiert­e das Unterhaus diese sowie eine Gegen-Petition, wonach Trump ausdrückli­ch kommen soll. Den Gegenentwu­rf unterzeich­neten rund 300.000 Briten. Doch was auch immer für oder gegen einen Besuch Trumps gesagt wurde – es wird keinen Unterschie­d machen für die Regierung. Die Einladung, verkündete ein Sprecher, sei ausgesproc­hen und angenommen worden. Trump wird kommen. Nur der Termin steht noch nicht fest, er scheint jetzt vom frühen Sommer in den Herbst zu rutschen. Die Queen selbst hat gar keine Wahl. Sie muss empfangen, wen ihre Regierung als Staatsgast gerade für opportun hält.

Während Trumps Besuch das Unterhaus beschäftig­te, begannen im Oberhaus gestern die zweitägige­n Brexit-Verhandlun­gen. Das Oberhaus kann den EU-Austritt nicht mehr kippen, wohl aber verzögern.

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