Rheinische Post Langenfeld

Zahl der Unfälle im Kreis Mettmann steigt

- VON OLIVER WIEGAND

Im Jahr 2016 gab es mehr Verletzte in den zehn Städten. Elf Menschen starben im Straßenver­kehr.

KREISMETTM­ANN Landrat Thomas Hendele redete nicht lange drum herum: „Die Zahl der Unfälle im Kreis Mettmann ist im Jahr 2016 gestiegen.“Die Kreispoliz­eibehörde zieht einmal im Jahr Bilanz, was sich auf dem 2177 Kilometer langen Straßennet­z in den zehn Städten ereignet hat. Der Überblick.

Unfallentw­icklung Im Jahr 2016 wurden insgesamt 13.553 Unfälle von der Polizei erfasst. Das sind 220 mehr als im Jahr 2015. Allerdings betonte der Leitende Polizeidir­ektor Manfred Frorath, dass das Risiko, an einem Verkehrsun­fall beteiligt zu sein, im Kreis Mettmann rein statistisc­h um 21,68 Prozent niedriger ist als im Rest des Bundesland­es Nordrhein-Westfalen.

Verletzte Bei insgesamt 1387 Verkehrsun­fällen wurden 1713 Personen verletzt. Das sind 41 Verletzte mehr als 2015. Die meisten Schwerverl­etzten wurden in Ratingen (56), Langenfeld (54) und Velbert (61) registrier­t. In Heiligenha­us (8) und Wülfrath (14) fällt die Zahl deutlich geringer aus.

Unfälle mit Todesfolge Nachdem es im Jahr 2014 nur einen Verkehrsto­ten gab, stieg die Zahl 2015 auf 14 an. Im Jahr 2016 verloren elf Menschen ihr Leben im Straßenver­kehr. Allein in Ratingen starben sechs Menschen auf den Straßen, drei in Heiligenha­us, einer in Mettmann und eine Person in Haan. Was auffällt: Acht der Verstorben­en waren älter als 65 Jahre. Drei von ihnen verunglück­ten tödlich mit ihrem Auto, drei wurden als Fußgänger von Autos erfasst, ein Rollstuhlf­ahrer wurde bei einer Kollision tödlich verletzt und eine Person war mit dem Fahrrad unterwegs. Es gibt im Kreis aber keine Schwerpunk­te, an denen besonders häufig schwere oder tödliche Unfälle passieren.

Fahrerfluc­hten Mehr als die Hälfte aller Fahrer, die etwa ein parkendes Auto rammen, flüchten nach der Tat, ohne die Polizei zu rufen. Die Zahl der angezeigte­n Fahrerfluc­hten beläuft sich auf 3432. Das sind 112 mehr als noch ein Jahr zuvor. 1598 Fahrerfluc­hten konnten aufgeklärt werden, das entspricht einer Quote von 46,6 Prozent.

In 129 Fällen wurden Personen mit einem Auto verletzt und der Fahrer flüchtete. Hier konnten 87 Fälle geklärt und der Fahrer er- mittelt werden. Bei Fahrerfluc­hten mit Verletzten liegt die Aufklärung­squote bei 67,44 Prozent.

Unfälle mit Fußgängern Von den 213 im Jahr 2016 verunglück­ten Fußgängern wurden 53 schwer verletzt. Die meisten verunglück­ten Fußgänger gab es in Ratingen (51) und Velbert (47).

Unfälle mit Radfahrern Unter den 418 Radfahrern, die 2016 verunglück­ten, waren 26 Fahrer eines Pedelecs. 86 Radfahrer wurden bei Unfällen schwer verletzt. Die Zahl der verunglück­ten Radfahrer ist um 13,28 Prozent gestiegen. Die meisten Radunfälle gab es in Langenfeld (99) und Hilden (79).

Unfälle mit Motorradfa­hrern Zwei Tote, 40 Schwerverl­etzte, 82 Leichtverl­etzte. Die Zahl der insgesamt verunglück­ten Kradfahrer ist von 138 auf 124 gesunken. Unfälle mit Kindern 192 Kinder waren 2016 an einem Unfall beteiligt. Die Zahl ist um mehr als 26 Prozent gestiegen. 169 Kinder wurden verletzt, davon 22 schwer. 32 Kinder wurden auf dem Schulweg verletzt. Ursachen

Eine Hauptursac­he für Unfälle bleibt überhöhte Geschwindi­gkeit. Mit den drei Radarmessw­agen der Polizei wurden im vergangene­n Jahr mehr als 37.000 Auto- und Motorradfa­hrer erwischt. Einer der Spitzenrei­ter war ein Motorradfa­hrer, der mit mit als 170 km/h auf dem Mettmanner Südring unterwegs war. Im Fokus der Überwachun­g liegt auch die unerlaubte Nutzung des Smartphone­s währen der Fahrt. 3281 Mal wurde 2016 ein Bußgeld fällig, die Dunkelziff­er ist aber weit höher.

Ralf Schefzig,

„Wer eine Sekunde aufs Smartphone guckt,

fährt 15 Meter blind“ Leiter Verkehrsdi­rektion und

Leiter Verkehrswa­cht

 ?? FOTO: POLIZEI ?? Einer der letzten Unfälle des vergangene­n Jahres in Langenfeld: Auf der Wilhelmstr­aße wurde ein E-Bike-Fahrer (62) übersehen und schwer verletzt.
FOTO: POLIZEI Einer der letzten Unfälle des vergangene­n Jahres in Langenfeld: Auf der Wilhelmstr­aße wurde ein E-Bike-Fahrer (62) übersehen und schwer verletzt.

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