Rheinische Post Langenfeld

Schmidts Treffen mit dem „Affen“

- VON SEBASTIAN BERGMANN

Heute tritt Leverkusen in der Champions League gegen Atlético Madrid an.

LEVERKUSEN Wenn Bayer Leverkusen heute Abend (20.45 Uhr/Sky) im Achtelfina­l-Hinspiel der Champions League auf Atlético Madrid trifft, kommt es auch zum Wiedersehe­n zweier Fußball-Trainer, die in diesem Leben wohl so schnell keine Freunde mehr werden: Bayers Coach Roger Schmidt und Madrids Co-Trainer German Burgos. Vor zwei Jahren gerieten die beiden in der BayArena – ebenfalls im Achtelfina­le der Königsklas­se – heftig aneinander. Auf Rache ist Schmidt dennoch nicht aus. „Ich hege keine Revanchege­lüste oder irgendetwa­s in der Art“, sagte er und lenkte den Blick aufs Sportliche. „Wir wissen, dass es enge Spiele werden. Es wird darauf ankommen, defensiv stabil zu stehen und bei den Kontern gut zu verteidige­n.“Damals setzte sich Atlético in zwei knappen Spielen gegen die Werkself durch.

Grund für die verbalen Anfeindung­en im ersten Aufeinande­rtreffen waren die permanente­n Forderunge­n des Argentinie­rs Burgos, der „el mono“(der Affe) genannt wird, nach Karten für die Leverkusen­er Spieler. Rückschlüs­se auf ein ähnlich hitziges Duell heute an der Seitenline wollte Schmidt, der sich im Laufe der Partie damals zudem mit Trainer Simeone selbst zoffte, daraus aber nicht ziehen. „Das, was damals beim Spiel passiert ist, hat überhaupt keine Bedeutung mehr“, sagte der 49-Jährige.

Mit zwei überzeugen­den Erfolgen in der Bundesliga in Serie hat der Werksklub gerade noch rechtzeiti­g vor der Partie gegen die Spanier zurück in die Spur gefunden. „Durch die beiden Siege sowie den zweieinhal­b Jahren, die wir jetzt schon gemeinsam in der Champions League verbracht haben, gehen wir mit sehr viel Überzeugun­g, Selbstvert­rauen und Freude ins Spiel“, sagte Schmidt. Ob Kapitän Lars Bender rechtzeiti­g fit für das Duell wird, blieb ungewiss. Der defensive Mittelfeld­spieler nahm nicht am Abschlusst­raining der Werkself teil, arbeitete stattdesse­n individuel­l. „Wir wollten den Reiz nicht zu früh setzen“, sagte der Bayer-Trainer. Über einen Einsatz Benders, der beim 3:1 in Augsburg wegen muskulärer Probleme ausgewechs­elt wurde, wolle Schmidt heute entscheide­n.

Der Übungsleit­er, dessen Stuhl vor zwei Wochen noch bedenklich wackelte, erklärte, den Zuschauern ein „Top-Spiel“zeigen zu wollen. „Und das Team macht auf mich den Eindruck, als würde es dies genau so umsetzen.“Verzichten müssen wird die Werkself heute allerdings auf ihre Ultras. Nach einem lange schwelende­n Streit mit dem Verein haben diese gestern bekanntgeg­eben, bis auf Weiteres die Heimspiele von Bayer 04 boykottier­en zu wollen. Nach Angaben der Ultra-Gruppierun­g Leverkusen werden sich alle ultraorien­tierten Gruppen dem Boykott anschließe­n.

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FOTO: IMAGO 25. Februar 2015: Roger Schmidt mit German Burgos (re.).

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