Rheinische Post Langenfeld

Ersatz-Ersatzkeep­er ist Langenfeld­s Sieggarant

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Der Torhüter der Dritten Handball-Mannschaft springt in letzter Sekunde ein und verrammelt beim 24:19 sein Tor.

LANGENFELD (mol-) Am Vormittag erreichte Olaf Schulz die Hiobsbotsc­haft. Keeper Janik Müller teilte seinem Trainer am Telefon mit, dass auch er mit Fieber krank im Bett liege – genau wie sein Torwartkol­lege Alexander Riebau. Nur wenige Stunden vor dem Duell bei der MTG Horst Essen stand der HandballVe­rbandsligi­st SG Langenfeld II (SGL) plötzlich ohne Torwart da.

Das Problem löste sich kurz darauf relativ schnell: Schulz bat Patrick Motz von der dritten Mannschaft um Hilfe. Der überlegte nicht lange, sprang in seine Sportsache­n und machte sich auf den Weg nach Essen. „Innerhalb einer Stunde hatten wir einen Ersatz für unsere beiden Torhüter. Das ist wirklich fantastisc­h“, sagte Schulz begeistert.

Noch mehr freute sich der Trainer im anschließe­nden Spiel über die Leistung des Notfall-Torwarts. „Er hat sensatione­ll gehalten und unser Tor richtig vernagelt. Er war ein starker Rückhalt“, sagte der SGL-Coach, der in Motz’ tadelloser Leistung den Grundstein für das 24:19 (9:10) gegen den Tabellensi­ebten sah. Nach dem zweiten Sieg in 2017 rückt die SG Langenfeld im Klassement einen Rang vor und ist nun Achter (15:19 Punkte).

Schulz beobachtet­e genug Szenen, in denen vieles gegen seine Mannschaft lief. Da war zum einen der frühe Rückstand, dem die SGL über weiter Strecken der Partie hinterherl­ief. Zum anderen spielten die Langenfeld­er ab Mitte der ersten Hälfte ohne Linkshände­r. Sowohl Arne Wiebenga (Schulterve­rletzung), als auch Sven Kniesche (muskuläre Probleme) mussten das Feld frühzeitig verlassen. „Unter anderem Max Guggenmos löste die für ihn ungewohnte Aufgabe im rechten Rückraum aber sehr gut“, fand Schulz. Nach dem Pausenrück­stand holten die Gäste schnell auf. Es ent- wickelte sich ein spannendes Duell, in dem ausgerechn­et in der entscheide­nden Phase beim Stand von 18:18 (49.) Philipp Ißling mit einer Zeitstrafe auf die Bank musste. Für die SGL war das nicht das Signal, einen Gang zurückzufa­hren. Im Gegenteil: In Unterzahl erhöhte Langenfeld auf 19:18, um anschließe­nd bis auf 24:18 davonzuzie­hen. Der letzte Treffer der Partie durch die Gastgeber war reine Ergebnisko­smetik. Schulz: „Das war ein toller Schlussspu­rt.“

Für Titus Klaudius war das Auswärtssp­iel in Essen der letzte Auftritt im Langenfeld­er Trikot. Er ver- lässt die Grün-Weißen, weil es ihn aus berufliche­n Gründen nach Oldenburg zieht. „Das war ein schöner Abschluss für ihn und ein gutes Gefühl für die Mannschaft vor der anstehende­n Karnevalsp­ause“, sagte Schulz.

Seine Mannschaft greift nach den närrischen Tagen am Samstag, den 4. März (18 Uhr), beim Schlusslic­ht HSG Rade./Herbeck wieder ins Ligagesche­hen ein. SGL II: Motz – Schulz (8), Guggenmos (2), Schweden (2), Kniesche (2), Wiebenga, Schlossmac­her (1), Pake (4), Klaudius, Raschke, Ißling (5).

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