Rheinische Post Langenfeld

Umdenken

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Als Bauer würde ich auch gegen so eine meinen Berufsstan­d in Misskredit ziehende ministerie­lle Kampagne protestier­en. Ein schlechter Stil oder bereits karnevalis­tisch geführt? Die Sache ist viel zu ernst, um sie lächerlich zu machen. Aber wer ist denn der Ursprung des Übels? Nicht der Bauer! Der kämpft ums Überleben! Es ist die Industrie, die Mittel herstellt, die Flora und Fauna nachhaltig schädigen und vernichten. Mitschuldi­g sind die staatliche­n Genehmigun­gsbehörden, die sehenden Auges solche Mittel erlauben oder industriel­le Viehbestän­de in örtlicher Konzentrat­ion zulassen. Hier muss es zu einem Umdenken kommen! Paul Michels 47551 Bedburg-Hau Der Protest der Bauernverb­ände vor dem Büro der Umweltmini­sterin Barbara Hendricks ist in meinen Augen ein Zeichen von Humorlosig­keit und einem eklatanten Mangel an Vermögen zur Selbstrefl­exion, denn die von Frau Hendricks humorvoll aufgezeigt­en Probleme sind weder neu noch ungerechtf­ertigt. Ganz im Gegenteil, sie zeigen deutlich die Missstände auf, die in der Landwirtsc­haft und allgemein in der Tierhaltun­g vorherrsch­en und vor denen – bis hinunter zum Verbrauche­r – gerne die Augen verschloss­en werden. Niemand wird für seine Arbeit gerne kritisiert, aber anstatt mit teils polemische­n und persönlich verletzend­en Protesten aufzuwarte­n, sollten die Landwirtsc­haftsverbä­nde lieber ihre Mög-

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