Caritas warnt Jugendliche vor zu viel Alkohol
Die Suchthilfe im Kreis Mettmann rät zu maßvollem Umgang und gibt Tipps für die Karnevalstage.
KREIS METTMANN (RP) An Karneval Alkoholmissbrauch verhindern: Die Caritas-Suchthilfe ruft gemeinsam mit der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) zu verantwortungsvollem Umgang mit Alkohol an den Karnevalstagen auf.
Im Karneval, vor allem im Straßen-Karneval, wird viel Alkohol getrunken – manchmal mit fatalen Folgen. Die meisten Menschen sind der Meinung, mit Alkohol mehr Spaß haben zu können. Die Realität ist oft eine andere.
Alkoholkonsum fördert die Selbstüberschätzung und beeinträchtigt die Wahrnehmung. Bereits ab 0,3 Promille im Blut ist die Risikobereitschaft erhöht und das Urteilsvermögen lässt nach. Im Alkoholrausch nimmt die Reaktionsfähigkeit rapide ab. Das Unfallrisiko ist zehnmal höher als unter nüchter- nen Bedingungen, und die Gewaltbereitschaft nimmt zu.
Um gesundheitlichen und sozialen Risiken eines zu hohen Alkoholkonsums vorzubeugen, empfehlen die Fachleute deshalb, Alkohol nicht als Durstlöscher einsetzen und sich Zeit beim Trinken lassen. Wer einen klaren Kopf behalten will, sollte vorwiegend und immer wieder nichtalkoholische Getränke zu sich nehmen. Dazu gehört auch bei Runden auszusetzen und Alkohol freundlich, aber bestimmt abzulehnen. Ein weiterer Tipp ist, sich an Freunden oder Bekannten zu orientieren, die wenig oder gar keinen Alkohol trinken und Trinkspiele oder „Flatratepartys“zu meiden. Ganz wichtig ist auch kein Alkohol bei Frust oder Traurigkeit zu trinken.
Erwachsene sind Jugendlichen ein Vorbild und sollten nur zurück- haltend Alkohol trinken. Da sich der jugendliche Körper noch in der Entwicklung befindet, wirkt das Zellgift bei jungen Menschen schneller und schädlicher als bei Erwachsenen. Die Suchthilfe der Caritas weist in diesem Zusammenhang auf die Einhaltung der geltenden Gesetze zum Jugendschutz hin. In Deutschland gilt ein striktes Abgabeverbot von Alkohol an unter 16-Jährige. Spirituosen wie Wodka, Korn oder Rum und spirituosenhaltige Mixgetränke dürfen nur an Volljährige abgegeben werden.
Muten sich Erwachsene an den „tollen Tagen“schon hohe Mengen an Alkohol zu, so ist die Trinkfrequenz junger Feiernder häufig so extrem, dass lebensgefährliche Zustände entstehen können, wie die erhöhten Krankenhauseinweisungen stark alkoholisierter oder gar komatöser Jugendlicher zeigen. Ein besonderes Risiko, auf das die Suchthilfe der Caritas hinweisen möchte, sind sogenannte „K.o.Tropfen“, die seit Jahren im Umlauf sind. Die Dunkelziffer möglicher Opfer ist hoch. Mädchen, aber auch Jungen sind durch die unbewusste Einnahme in Gefahr Opfer von sexueller Gewalt oder ausgeraubt zu werden. Wer befürchtet, ein Opfer dieses Rauschmittels geworden zu sein, sollte unbedingt die Polizei verständigen und sich zeitnah ärztlich untersuchen lassen, da viele der Substanzen nur acht bis zehn Stunden im Körper nachzuweisen sind.
Was tun, wenn jemand im Vollrausch nicht mehr ansprechbar ist? Dann sollte man sofort den Rettungsdienst anrufen. Bei Bewusstlosigkeit sollte man den Betroffenen in die stabile Seitenlage bringen.