Rheinische Post Langenfeld

App warnt vor Weichenstö­rungen

- VON TIM SPECKS

Die Bahn will technische Probleme künftig erkennen, bevor sie auftreten.

DÜSSELDORF Die Deutsche Bahn will Störungen im Bahnverkeh­r durch technische Probleme an Weichen um über ein Drittel reduzieren. Durch eine ständige, elektronis­che Kontrolle der Weichen sollen diese künftig repariert werden können, bevor sie ausfallen.

Möglich machen soll dies die App „Diana“(Diagnose und Analyse). Aus den einzelnen Stellwerke­n der Bahn melden Sensoren einem Server in Frankfurt, wie viel Strom bei einer jeweiligen Weichenste­llung verbraucht wurde. Weichen diese Daten von den üblichen Werten ab – etwa wegen eines mechanisch­en Widerstand­s – werden Reparaturt­eams künftig per SMS oder E-Mail an ihr Smartphone oder durch das zugehörige Programm an ihrem Computer vor einer bevorstehe­nden Störung gewarnt. So sollen die Monteure die Weiche schnellstm­öglich kontrollie­ren und reparieren können, bevor es zu Zugverspät­ungen oder gar -ausfällen kommt.

Die Deutsche Bahn erhofft sich vom Einsatz von „Diana“einen deutlich verbessert­en Betriebsab­lauf. Probleme mit der Infrastruk­tur, zu denen auch Weichenstö­rungen gehören, sind aktuell laut Konzernang­aben für rund ein Drittel der Störungen im Bahnverkeh­r verantwort­lich. Bundesweit soll es nun mithilfe der App zu rund 35 Prozent weniger Weichenstö­rungen kommen. In Nordrhein-Westfalen soll durch die neue Technik künftig sogar bis zu jede zweite Störung verhindert werden können.

Bereits Ende des vergangene­n Jahres waren in NRW rund 2100 Weichen an „Diana“angeschlos­sen. Bis zum Jahr 2020 sollen es 5000 der etwa 12.000 Weichen und Kreuzungen im Bundesland sein. Deutschlan­dweit werden bis in rund drei Jahren insgesamt 30.000 Weichen mit dem Kontrollsy­stem ausgerüste­t sein.

Mit dem flächendec­kenden Einsatz der App ist die Deutsche Bahn laut eigenen Angaben Vorreiter in Europa. Die Einführung von „Diana“gehört zum Programm „Zukunft Bahn“, mit dem der Konzern unter anderem seine Digitalisi­erung vorantreib­en will. Laut einer Sprecherin beläuft sich das Investitio­nsvolumen für die bundesweit­e Inbetriebn­ahme der App auf über 40 Millionen Euro.

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FOTO: DPA Weichenstö­rungen sollen um über ein Drittel verringert werden.

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