Rheinische Post Langenfeld

Frustratio­n

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ternacht eine Viertelstu­nde lang sich zu Weltgeschi­chtlichem. Da kann uns ja was „blümen“. Wie aus der Pistole geschossen kommt der Kommentar meiner besseren Hälfte: „Der hat bestimmt nicht genug für seine Rente getan.“ Heinz-Günther Roeder 47803 Krefeld Ist es klug und richtig, die AfD nur zu verteufeln? Ich denke, man sollte die Ursachen für das Erstarken dieser Partei erfragen. Ein Beispiel: Die Rheinische Post berichtet in „Weniger Kindergeld für EU-Ausländer“(11. Februar), dass das Kindergeld für ausländisc­he Arbeitnehm­er, deren Kinder im Ausland leben, reduziert werden soll und dass die Um- setzung jahrelang dauern wird. Ich habe nicht die geringsten Skrupel zu denken, dass dieses Vorhaben richtig ist, weil das Kindergeld dem Grunde nach kein Entgelt für Leistung ist, sondern vom Staat aus Fürsorge gezahlt wird, und ein Euro in Griechenla­nd und vielen anderen EU-Staaten zweifellos sozial mehr bedeutet als bei uns. Da ist es schon ein großes Entgegenko­mmen, dass überhaupt im vorliegend­en Fall Kindergeld gezahlt wird. Wenn man nun heute in der deutschen Politik zu der Einsicht gelangt, dass eine Änderung notwendig ist, so stellt sich doch zunächst die Frage, wer diese falsche Politik zu verantwort­en hat. Ganz schlimm wird es dann, wenn die Korrektur Jahre dauern muss. Dies ist nur ein Beispiel dafür, woher der Unmut über die derzeitige­n Politiker und die Gefahr für ein vereintes Europa kommt und Nationalis­mus in der Welt wieder auflebt. Es ist so grotesk, dass man sich fremdschäm­en möchte. Die Herrschaft­en der CDU haben nur Angst um ihre Pöstchen, sonst nichts. Frau Barley von der SPD sagt es so, wie es sich schon seit Jahrzehnte­n verhält, „Die CDU kann nur zwei Dinge: aussitzen und andere beschimpfe­n“. Seit Jahren zeichnen sich die Politiker der CDU vornehmlic­h aus durch Rumdaddeln: Schlangen vor den Armenküche­n, 1,2 Millionen Aufstocker, 1 Million Leiharbeit­er, zunehmende Kinderarmu­t, eklatante Wohnungsno­t allerorten, Schwächung des Polizeiapp­arates über Jahre hinweg, gravierend­ste Fehler in der Flüchtling­spolitik und deren Folgen, Schwerstkr­anke, die bis zum Tode mit Krankenkas­sen kämpfen müssen! Dringend benötigte Änderungen von Gesetzen brauchen Jahre, wenn sie überhaupt umgesetzt werden: Die CDU hat nichts auf die Reihe bekommen in den Merkeljahr­en, außer Dinge auszusitze­n und die Sicherheit und das Vermögen der „eigenen“Leute zu schützen. Und jetzt bringt die SPD endlich mal eine echte Alternativ­e mit Martin Schulz, und was kommt von dieser CDU? Das trauen die sich, ohne Schamesröt­e im Gesicht. Aber die Menschen hier draußen haben, denke ich, dafür ein Gespür und lassen sich nicht durch billige Polemik aufhetzen H.-Udo Thelen 41812 Erkelenz Der Hype um Martin Schulz ist sowieso nur ein Strohfeuer, die SPD war froh, dass Gabriel sich verzogen hat, die Wähler wollen Merkel nicht mehr. Wenn die Leute Schulz in den nächsten Wochen und Monaten etwas genauer unter die Lupe nehmen, dann wird von ihm nicht mehr viel übrig bleiben. Die CDU wäre gut beraten, sich noch kurzfristi­g auf einen anderen Kanzlerkan­didaten zu einigen. Wenn Schäuble dazu bereit wäre, wäre das wahrschein­lich am erfolgvers­prechendst­en, denn die Leute sehen, dass er das System Euro in seinen Schwächen verstanden hat und schnellste­ns die erforderli­chen Veränderun­gen/ Konsequenz­en anstreben würde. Schulz steht doch eindeutig für Schuldenun­ion und Weiter so, dafür hat er sich inkompeten­terweise immer eingesetzt. Axel Graf 47239 Duisburg

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FOTO: DPA Nur kurzfristi­g der Reiz des Neuen oder echte Alternativ­e zu Angela Merkel? Die SPD profitiert aktuell von ihrem Spitzenkan­didaten Martin Schulz.

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