Rheinische Post Langenfeld

So viel Polizei gab’s am Zoch noch nie

- VON STEFANI GEILHAUSEN

Knapp 2000 Beamte sichern am Rosenmonta­g die Narrenfrei­heit. Konkrete Hinweise auf eine Bedrohung gibt es derzeit nicht. Altweiber wurden weniger Straftaten verzeichne­t – auch wegen der starken Polizeiprä­senz.

Vor seiner Premiere als Einsatzlei­ter beim Rosenmonta­gszug hat Polizeidir­ektor Dietmar Henning gestern einen Blick in die Glaskugel gewagt: „Ich gehe fest davon aus, dass unser Rosenmonta­gseinsatz auch am Rosenmonta­g und nicht erst vier Wochen später stattfinde­t“, spielte er auf die Sturmabsag­e im vergangene­n Jahr an. Und der Montagsein­satz wird in Sachen Personal einen Rekord der Polizei bedeuten: Knapp 2000 Beamte werden im Einsatz sein. Henning sprach von einem „historisch­en Höchststan­d“. Aktuelle Hinweise auf eine konkrete Bedrohungs­lage gebe es derzeit nicht. Sperren Am Montag gilt von acht bis 18 Uhr auf Rheinknie- und Oberkassel­er Brücke und in der erweiterte­n Innenstadt ein Fahrverbot für Lkw ab 3,5 Tonnen. An neuralgisc­hen Punkten werden zudem Container als Sperren eingesetzt, die von Polizisten mit Maschinenp­istolen abgesicher­t werden. „Das schreckt einen entschloss­enen Terroriste­n sicher nicht ab – aber er wird uns frühzeitig auffallen“, so Henning. Einschreit­en Entlang des Zuges und in der Altstadt gilt: Wer stört, fliegt raus. Für Platzverwe­ise haben die Beamten Merkzettel in Englisch, Französisc­h und Arabisch dabei. Frauen Den Security-Point für Frauen, der 2016 und zu Silvester nicht genutzt wurde, gibt es nicht mehr. Die Frauenbera­tungsstell­e bietet ein Krisentele­fon von 10 bis 24 Uhr (0211 686854) an. In akuten Notfällen gilt der Polizeinot­ruf 110. Verstärkun­g Die Düsseldorf­er Polizei wird Verstärkun­g unter anderem aus Niedersach­sen und Mecklenbur­g-Vorpommern erhalten. Auch an Altweiber waren Polizisten aus dem Norden in ihrem ersten Karnevalse­insatz, die Hundertsch­aft aus Hamburg habe daran durchaus Spaß gehabt, berichtet Jürgen Bielor, der als Chef der Polizeiins­pektion Mitte den Altweiber-Einsatz geleitet hat. Altweiber-Bilanz Die Zahl der Straftaten ist insgesamt niedriger als im vergangene­n Jahr. Das liegt auch an der niedrigen Einschreit­e-Schwelle der Polizei, die erst klare Ansagen machte, dann Platzverwe­ise erteilte. 239 Krawallmac­her wurden so aus der Altstadt geschickt.

Hilfreich seien auch die neuen Videokamer­as gewesen, durch die viele Entwicklun­gen früh erkannt wurden – etwa, als sich rund 50 unkostümie­rte, augenschei­nlich arabische Männer auf dem Burgplatz versammelt­en. „Die wurden von uns angesproch­en und eine Weile begleitet – dann löste sich die Gruppe problemlos auf“, so Bielor. Auch als randaliere­nde Fortuna-Hooligans auf der Kurze Straße die Polizei angriffen, konnte die Einsatzlei­tung durch die Videobilde­r schnell Verstärkun­g schicken. Die Zahlen Für 48 Jecke endete Altweiber im Polizeigew­ahrsam, zwei Männer wurden festgenomm­en, weil sie per Haftbefehl gesucht wurden. Sechs Sexualdeli­kte wurden angezeigt, vier Täter (drei Deutsche, ein Kameruner) festgenomm­en. 20 Taschendie­bstähle, 48 Körperver-

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FOTO: DPA Bereits am Donnerstag wurde deutlich, dass die Polizei es mit der verstärkte­n Präsenz ernst meint: Mit Maschinenp­istolen bewaffnete Polizisten sicherten die Altstadt.

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