Rheinische Post Langenfeld

Berliner Raser wegen Mordes zu lebenslang­er Haft verurteilt

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BERLIN (dpa) Mit einem aufsehener­regenden Schuldspru­ch sind zwei Autoraser nach einem tödlichen Rennen bundesweit erstmals wegen Mordes verurteilt worden. Das Berliner Landgerich­t verhängte gegen die beiden Männer im Alter von 28 und 25 Jahren gestern lebenslang­e Freiheitss­trafen. Ihnen wurde zudem lebenslang der Führersche­in entzogen. Ein Verteidige­r des 28Jährigen kündigte Revision beim Bundesgeri­chtshof an.

Mit 160 Stundenkil­ometern hatte der 28-Jährige eine rote Ampel überfahren und den Jeep eines unbeteilig­ten Fahrers in der Berliner Innenstadt gerammt. Der Geländewag­en wurde 72 Meter weit geschleude­rt. Der Fahrer (69) starb noch im Auto.

Nach mehr als fünf Monaten Prozess war das Gericht überzeugt, dass die Fahrer bei dem illegalen Rennen „mittätersc­haftlich und mit bedingtem Vorsatz“gehandelt hätten. Die Männer hätten zwar niemanden vorsätzlic­h töten wollen, aber tödliche Folgen billigend in Kauf genommen, um zu gewinnen: „Es ging um den Kick und das Ansehen in der Raserszene.“Ihre PSstarken Wagen hätten die Angeklagte­n als „gemeingefä­hrliches Mittel“eingesetzt. Für ein Urteil wegen Mordes ist mindestens der bedingte Vorsatz nötig. Zudem muss eines von mehreren Mordmerkma­len erfüllt sein, hier die Ausübung mit gemeingefä­hrlichen Mitteln. Leitartike­l Panorama

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FOTO: DPA So sieht Jacques Tilly den SPD-Aufsteiger Martin Schulz im Kampf gegen „Mammutti“Angela Merkel.

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