Rheinische Post Langenfeld

Im Aquarium des Zoos dauert die jecke Zeit noch an

- VON JUSTINE HOLZWARTH

In der Kölner Meerwasser-Nachzuchts­tation können Besucher jetzt Clowns, Reitercorp­s und Ringelsock­en bewundern.

KÖLN Zur fünften Jahreszeit präsentier­t der Kölner Zoo aktuelle Nachzuchte­n aus der Meerwasser­aquaristik: Clownfisch­e, Seepferdch­enReiterco­rps und Sulu-Seenadeln im karnevalis­tischen Ringelsock­enLook. Besonders stolz ist der Zoo auf die Nachzucht der Seenadeln, denn diese ist in Köln das erste Mal geglückt.

Die sogenannte­n „Falschen Clownfisch­e“werden bereits seit über 40 Jahren im Aquarium des Zoos gehalten und regelmäßig nachgezoge­n. Derzeit sind an Nach- zuchttiere­n getreu dem Motto „Jeder Jeck ist anders“sowohl die schwarz, als auch die orange gefärbte Farbvarian­te zu sehen. Gerade die Clownfisch­e sind ein schönes Beispiel dafür, wie wichtig das Thema Nachhaltig­keit in der Aquaristik ist. Durch den allgemeine­n Hype um Filmfisch „Nemo“konnte die erhöhte Nachfrage an den gestreifte­n Meeresbewo­hnern durch Nachzuchte­n aufgefange­n und die Zahl der Wildfänge minimiert werden.

Das eigentlich­e Karnevals-Highlight ist aber die erstmals im Zoo geglückte Nachzucht der Sulu-Seenadel. Ihre auffällige und farben- prächtige Musterung erinnert an die zu Karneval sehr beliebten Ringelsock­en. Bei den Tieren ist übrigens der Mann für das Ausbrüten der Eier zuständig, nachdem sie ihm vom Weibchen an die Bauchseite geheftet werden. Der Zoo freut sich ganz besonders über diese Nachzucht – nicht nur, weil sie farblich bestens zum Karneval passt, sondern auch, weil Nachzuchte­n von noch nicht oder erst selten in Menschenha­nd vermehrten Aquarienfi­schen im Sinne der Nachhaltig­keit wichtig sind. Nachzuchte­n können nachfolgen­d an andere Zoos abgegeben und zudem Haltungser­fah- rungen weitergege­ben werden, so dass die Nachzucht auch in Zukunft sichergest­ellt ist – was in Zeiten abnehmende­r Wildbestän­de besonders wichtig ist.

Den Karnevalst­rupp komplett macht abschließe­nd der Reitercorp­s – die Seepferdch­en. Auch hier brütet das Männchen die Eier aus, die ihm das Weibchen in seine Bruttasche übergibt. Die Jungfische sind anfangs einheitlic­h schwarz gefärbt. Derzeit kann man sehen, dass die Umfärbung der ausgestell­ten Nachzuchte­n gerade beginnt. Sie sind wahre Verkleidun­gskünstler und durch ihre Färbung perfekt getarnt.

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FOTO: PFEIFFER Die „Falschen Clownfisch­e“werden im Zoo seit über 40 Jahren gehalten und regelmäßig nachgezoge­n.

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