Rheinische Post Langenfeld

Das ist der Berghausen­er Turbo-Stürmer

- VON FABIAN SCHMITT

Fußballer Timo Kruse hat 100 Meter schon in elf Sekunden abgespult. An seiner Chancenver­wertung muss der 22-Jährige noch arbeiten.

LANGENFELD So geht das manchmal. In der Winterpaus­e ist Timo Kruse für den Fußball-Bezirkslig­isten SSV Berghausen zu einem noch wertvoller­en Spieler geworden. Nachdem der erfahrene Angreifer Christian Ecken seine Karriere mit nur 28 Jahren wegen einer Verletzung beenden musste, stehen Trainer Siegfried Lehnert nicht mehr besonders viele Alternativ­en zur Verfügung. Neben Dennis Herhalt (24), der bei

Timo Kruse den Berghausen­ern bereits als Routinier gilt, Marius Lindemann (20) und Eric Stephan (20) ist Kruse (22) plötzlich eine sehr wichtige Option.

Kruse wechselte kürzlich von der Außenbahn ins Sturmzentr­um, um noch mehr Treffer für den Tabellendr­itten der Bezirkslig­a zu erzielen. „Timo hat eine gute Geschwindi­gkeit und einen Tordrang“, lobt Lehnert. In 15 Saisonspie­len traf Kruse bisher acht Mal und bereitete vier Mal vor – eine sehr solide Bilanz.

Besonders auffällig ist, mit welchem Tempo der in Leichlinge­n lebende Stürmer über den Platz fegt. „Zuletzt wurde in der Schule gemessen, dass ich für die 100 Meter um die elf Sekunden brauche. Mich würde mal interessie­ren, wie schnell ich jetzt bin. Vielleicht bin ich aber auch langsamer geworden“, sagt Kruse, der momentan nach einer Ausbildung­sstelle sucht.

Der 1,80-Meter-Fußballer gehört zu den wenigen Spielern, die rechts wie links für einen gefährlich­en Abschluss gut sind. Kruse: „Ich habe auf dem Bolzplatz gelernt, mit beiden Füßen zu schießen. Es wundert mich, dass viele Spieler nur mit einem Fuß schießen können. Dass das teilweise sogar in der Bundesliga der Fall ist, finde ich kurios.“Auf der anderen Seite muss Kruse an seiner Chancenver­wertung noch arbeiten. Bisweilen versagen ihm die Nerven, wenn er alleine vor dem gegnerisch­en Tor steht.

In der Jugend spielte Kruse vorübergeh­end für die U 18 des Zweitligis­ten Fortuna Düsseldorf, aber nach der Saison musste er den Verein wieder verlassen. Der Stürmer gibt sich selbstkrit­isch: „Ich war nicht gut genug für Fortuna. Es hat leider nicht geklappt, aber das ist nicht so tragisch.“Nun konzentrie­rt sich der Berghausen­er lieber auf die Gegenwart, in der er unbedingt überzeugen will. Kruse startete auch stark ins neue Jahr, denn er traf beim 2:2 im Testspiel gegen den SC Sonnborn doppelt. Im ersten Meistersch­afts-Spiel nach der Winterpaus­e am 5. März gegen den Spitzenrei­ter MSV Düsseldorf soll es so weitergehe­n.

„Vor der Saison war für uns der Klassenerh­alt das Ziel“, erklärt Kruse, „ich denke, dass wir den dritten Platz halten können. Natürlich würden wir aber auch den Aufstieg oder den Relegation­splatz gerne mitnehmen. Es wäre schön, nächstes Jahr in der Landesliga zu spielen.“Der Zweite VfB Hilden II und der Dritte Berghausen (beide 35 Zähler) liegen dicht hinter dem Spitzenrei­ter Düsseldorf (38 Punkte). Es ist daher noch alles möglich für den SSV.

„Natürlich würden wir aber auch den Aufstieg oder den Relegation­splatz gerne mitnehmen“

Stürmer SSV Berghausen

Newspapers in German

Newspapers from Germany