Rheinische Post Langenfeld

Düsseldorf ist jeck von 5 bis 95

- VON THORSTEN BREITKOPF

600.000 Besucher kamen zum Rosenmonta­gszug. Tillys Wagen machten die Narren stolz. Wir zeigen die Generation­en des Zoch.

Lange hatten die Düsseldorf­er Jecken gebangt. Kommt ein Sturm (wie 2016)? Spült der Regen die Narren von der Straße, wie teils in Köln? Nichts dergleiche­n. Der Rosenmonta­gszoch des Jahres 2017 war, wie er sein sollte. Ein frohes, schrilles, lautes und trockenes Fest. 117 Wagen, 29 Kapellen, ein sechseinha­lb Kilometer langer närrischer Lindwurm mit bissigen Mottowagen von Wagenbauer Jacques Tilly.

Die Düsseldorf­er ließen sich das Feiern nicht nehmen. 600.000 Menschen kamen zum Zoch, der dieses Mal etwas Neues ausprobier­te. Statt wie üblich am Rheinufer, stellten sich die Wagen zwischen den beiden Fahrstreif­en auf Cornelius-, Mecum- und Erasmusstr­aße auf, dort, wo sonst die Straßenbah­nen fahren. Anfangs herrschte Unsicherhe­it unter den Teilnehmer­n. Die Wagen stellten sich teilweise in umgekehrte­r Reihenfolg­e auf, was für einige Verwirrung und auch Verspätung­en von knapp einer halben Stunde beim Start sorgte. Bei den Teilnehmer­n allerdings kam die neue Form der Aufstellun­g gut an. Denn anders als in den Vorjahren konnten sich die 10.000 Zugteilneh­mer auf ihren Wagen und in ihren Fußgruppen durch das Überholen der höheren Nummern gegenseiti­g anschauen – und ebenfalls lautstark via Megaphon begrüßen, was ausnahmslo­s alle auch taten.

Zwischen 13 und 16 Uhr passierten die Wagen das Rathaus, wo die Karnevalis­ten von Oberbürger­meister Thomas Geisel, verkleidet als „Monsieur le Maire“, seiner Gattin Vera und zahlreiche­n Politikern begrüßt wurde.

Laut Polizei war der Tag überwiegen­d friedlich. Die höheren Sicherheit­sauflagen waren aber deutlich zu erkennen: Bereitscha­ftspolizis­ten mit Maschinenp­istolen sicherten die Einfallstr­aßen, große Container sollten vor möglichen Attentaten mit Lastwagen schützen. Glasbruch gab es kaum, das Ordnungsam­t kontrollie­rte alle Altstadtei­ngänge.

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RP-FOTO: ANDREAS BRETZ Blick über die Tribüne vor dem Rathaus auf den Rosenmonta­gszug 2017. Der Zoch war wegen einer neuen Aufstellun­g etwa eine halbe Stunde später gestartet. Insgesamt gab es 117 Wagen und mehr als 10.000 Teilnehmer.
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FOTOS: BAUER (1), BRETZ ( 4), ENDERMANN (1), ORTHEN ( 4) THINKSTOCK | GRAFIK: ZÖRNER

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