Auf Köln warten jetzt lösbare Aufgaben
Gegen die Bayern unterliegt der FC mit 0:3. Auf die Tabelle haben die zuletzt schlechten Ergebnisse kaum Auswirkung.
KÖLN Kölns Torwart Thomas Kessler wollte das Spiel „einfach abhaken“. Dominique Heintz sprach von einer „verdienten Niederlage“und Trainer Peter Stöger von einem „ganz normalen Bayern-Spiel“. Mit 0:3 war der FC gegen die Münchener vom Platz gegangen. Das Duell mit dem wieder furchteinflößenden Rekordmeister wollten sie in Köln dann auch nicht als Maßstab ihrer Schaffenskraft einordnen. „In den kommenden Wochen haben wir Aufgaben, die auch schwierig, aber lösbarer sind“, sagte Stöger.
Die Spielgeschichte ist schnell erzählt und stützt Stögers These vom
Peter Stöger normalen Spiel gegen die Bayern. Köln ging couragiert zur Sache, führte Zweikämpfe am Rande der Legalität. Und die Gastgeber hatten die große Chance zum 1:0 nach knapp 20 Minuten. Doch Manuel Neuer parierte Yuya Osakos Kopfball im Stil eines Welttorhüters. „Du musst halt hoffen, dass Manuel Neuer mal daneben greift. So ist es eben überschaubar lustig“, befand Stöger. Wenige Minuten später brachte Javi Martinez die Bayern in Führung, und das Spiel ging seinen üblichen Lauf. Juan Bernat und Franck Ribéry schraubten das Ergebnis in der zweiten Hälfte in die Kategorie Standesgemäß.
Für die Kölner war es das vierte Spiel in Folge ohne Sieg. Beim Zweiten Leipzig unterlag der FC in der Vorwoche 1:3. Die Aufgaben in den kommenden Wochen heißen Ingolstadt, Hertha BSC, Hamburg und Frankfurt und werden vom Leistungsniveau auf Augenhöhe eingestuft. Positiv für die Domstädter: Auf die Tabelle haben sich die schlechten Ergebnisse der vergangenen Wochen nicht ausgewirkt. „Wir sind gefühlt seit sechs Monaten Siebter, egal, was wir machen – ob wir gewinnen oder verlieren“, analysierte Stöger. „Das ist das Sig- nal, dass die Liga nicht so einfach zu spielen ist, sonst wären die anderen Mannschaften ja schon an uns vorbeigezogen.“Das Thema erste Europapokal-Teilnahme seit 1992 treibt Kölner Anhang wie Verantwortliche gleichermaßen um. Die Offiziellen äußern sich generell in möglichst defensiver Grundhaltung. Stöger gab aber am Samstag zu: „Vielleicht beschäftigen wir uns zu viel mit Platz sieben: Reicht der Platz oder musst du Sechster werden? Wir sollten uns auf unsere Aufgabe konzentrieren – wie nächste Woche in Ingolstadt.“
In Oberbayern wird der Trainer seine Mannschaft wohl erneut umstellen müssen. Nationalspieler Jo-
„Vielleicht beschäftigen
wir uns zu viel mit Platz sieben“
Trainer des 1. FC Köln
„Wir haben die wichtigsten Monate der Saison vor uns“
Franck Ribéry
Mittelfeldspieler des FC Bayern
nas Hector kommt nach Gelbsperre zurück ins Team, dafür fällt der nächste Akteur aus: Frederik Sörensen zog sich eine Verletzung am rechten Oberschenkelmuskel zu. Wie lange er fehlt, ist nicht klar. Sörensen war Teil des Trios mit Neven Subotic und Dominique Heintz, das es den Bayern schwermachte, im Zentrum zu klaren Torchancen zu kommen. Die Kölner Probleme lagen eher auf den Außenpositionen. Pawel Olkowski und Konstantin Rausch müssen nun ihre Klasse nachweisen, wenn ihre direkten Gegenspieler nicht mehr Douglas Costa, Kingsley Coman oder Franck Ribéry heißen.
Die bayerischen Dribbelkünstler werden morgen die Defensive des FC Arsenal in der Champions League auf die Probe stellen. Im Achtelfinal-Rückspiel in London geht es darum, das 5:1 aus dem Hinspiel ins Ziel zu bringen. Pünktlich zur entscheidenden Saisonphase verbreiten die Münchner auch unter Trainer Carlo Ancelotti wieder den Schrecken der Guardiola-Bayern. „Wir sind jetzt sieben Punkte vor, das ist schön, und so wollen wir weitermachen. Wir haben die wichtigsten Monate der Saison vor uns“, sagte Ribéry.