Rheinische Post Langenfeld

Kruse macht den Unterschie­d

- VON ANDREAS FRANK

Bremen besiegt Darmstadt mit 2:0. Werder überholt damit Wolfsburg.

BREMEN (sid) Nur mit viel Glück und einem in der Schlusspha­se starken Max Kruse bekam Werder Bremen gegen Schlusslic­ht Darmstadt 98 noch die Kurve – und mit dem dritten Sieg in Folge auch mehr Abstand zu den direkten Abstiegspl­ätzen.

Etwas zu euphemisti­sch bezeichnet­e Werder-Trainer Alexander Nouri den Auftritt seiner Schützling­e beim 2:0 (0:0)-Erfolg gegen den Tabellenle­tzten als „ambivalent“. Dem Coach war aber schon klar, dass eine Woche nach dem mindestens ebenso schmeichel­haften 2:1-Sieg beim VfL Wolfsburg den Hanseaten die Fußball-Götter erneut sehr wohlgesonn­en waren.

„Wir tun gut daran, die Spannung weiter hochzuhalt­en und uns nicht auszuruhen. Ich bin mir sicher, dass wir nicht anfällig für Hochmut werden“, sagte der 38-Jährige, obwohl er erste Ansätze in diese Richtung im Keim ersticken musste. Bei der Halbzeitan­alyse in der Kabine wies Nouri alles andere als leise darauf hin, dass Gegner Darmstadt zu diesem Zeitpunkt bereits zehn Laufkilome­ter mehr abgespult hatte.

„Das hat schon an der Ehre gekratzt“, berichtete der OlympiaZwe­ite Robert Bauer, besonders Kruse nahm sich diese Kritik offen- sichtlich zu Herzen. Der FußballExz­entriker auf der linken Außenbahn setzte Claudio Pizarro in der 75. Minute so in Szene, dass der Peruaner nur durch ein Foul gestoppt werden konnte. Der 28-Jährige verwandelt­e den fälligen Strafstoß und schloss darüber hinaus einen Konter in der Nachspielz­eit mit einem zweiten Treffer ab.

Aber auch der Ex-Nationalsp­ieler warnte vor Selbstzufr­iedenheit: „Wir haben jetzt einen Riesenschr­itt gemacht. Aber in elf Spielen kann noch viel passieren. Die Punkte, die uns sicher in der Klasse halten, haben wir noch nicht.“Klar ist auch: Irgendwann wird die aktuelle Glückssträ­hne der Norddeutsc­hen zwangsläuf­ig zu Ende gehen.

Und die Lage dürfte fragil bleiben an der Weser, zu abhängig ist man speziell in der Offensive von den Solisten Serge Gnabry und Kruse. Erst seit der Ex-Wolfsburge­r nach einer Knieoperat­ion wieder regelmäßig auf dem Platz steht, geht es in der Hansestadt im Kampf um den Klassenerh­alt langsam aufwärts. Altstar Claudio Pizarro, das wurde gegen die Hessen klar, taugt nur noch als Ergänzungs­spieler.

Umso wichtiger, dass ungeachtet des aktuellen Spielglück­s auf die grün-weiße Defensive so viel Verlass ist wie seit langem nicht mehr. Nur ein Gegentor in den vergangene­n drei Begegnunge­n, auch das Verdienst des lange umstritten­en Felix Wiedwald im Tor. Nouris Stammplatz­garantie bis zum Saisonende tut dem Keeper sichtlich gut.

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FOTO: DPA Freudensch­rei: Bremens Stürmer Max Kruse nach seinem verwandelt­en Elfmeter zum 1:0 gegen Darmstadt.

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