Skisprungteam verpasst Medaille beim WM-Finale
LAHTI (dpa) Der Frust über die verpasste Krönung eines glanzvollen WM-Auftritts wich bei den deutschen Skispringern schon bald dem Blick nach vorn. „Das ist natürlich ein bitterer Moment. Ich hätte mir für die Mannschaft gewünscht, dass wir die WM gut abrunden“, sagte Bundestrainer Werner Schuster nach dem vierten Platz im Teamwettbewerb. Schuster zog aber ein positives Fazit: „Die Bilanz wird dadurch nicht getrübt. Sie ist zwar nicht überragend, aber sehr, sehr gut. PLatz vier darf und wird uns nicht aus der Bahn werfen.“
Mit Gold im Mixed, zweimal Silber durch Andreas Wellinger und Bronze durch Markus Eisenbichler auf der Normalschanze holten die DSV-Springer sogar eine Medaille
„Das ist gerade sehr schwer für mich“
Stephan Leye
nach seinem verpatzten zweiten Sprung
mehr als bei der erfolgreichen WM vor zwei Jahren in Falun.
Wellinger fuhr zufrieden nach Hause. „Es fühlt sich immer noch unreal an, dass ich drei Medaillen um den Hals hängen habe. Es wird dauern, bis ich kapiere, was die letzten zehn Tage passiert ist“, sagte der 21-Jährige. In negativer Erinnerung wird Stephan Leyhe das WM-Finale behalten. Sein Blackout im zweiten Durchgang kostete das erhoffte Edelmetall. Bei schwierigen Windbedingungen verpatzte er seinen Sprung – nur 103,5 Meter machten alle Chancen zunichte.
Zu diesem Zeitpunkt war das deutsche Team (1052,9 Punkte) Zweiter und konnte sogar nach Gold schielen, das sich erstmals die überragenden Polen (1104,2) sicherten. Norwegen (1078,5) holte Silber, Österreich (1068,9) mit Doppel-Einzel-Weltmeister Stefan Kraft holte Bronze. „Mit so einem massiven Fehler kann man keine Medaille gewinnen“, stellte Schuster fest. Vorwürfe gab es nicht. „Natürlich bin ich enttäuscht und habe Wut im Bauch“, sagte Eisenbichler. „Aber ich habe ihm gesagt, mach’ dir keinen Kopf. Wir sind eine Mannschaft und halten zusammen.“