Müllsammler finden Fahrrad, Zelt und Autoreifen
Der Baumberger Allgemeine Bürgerverein (BAB) und die CDU luden Samstag zur Säuberung des Rheinufers ein.
MONHEIM Das Wetter war frühlingshaft und trocken. Ideale Bedingungen für mehr als 60 Baumberger, die sich am Samstagmorgen zur jährlichen Rheinufersäuberung am Lokal Rheinterrasse einfanden: Mit Handschuhen und Plastiksäcken ausgerüstet, zogen die motivierten Teilnehmer in kleinen Grüppchen los, um rund vier Kilometer Wegestrecke und Waldstücke entlang der Rheinpromenade von Dreck und Unrat zu befreien. Darunter waren einige Kinder, viele Erwachsene sowie engagierte Jäger und Helfer der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft(DLRG).
Nahezu zeitgleich trafen sich auch Mitglieder der Monheimer CDU mit Bürgern auf dem Schützenplatz Am Werth, um von dort aus ihren Anteil zur Müllsammlung beizutragen. In Baumberg beteiligte sich auch eine Gruppe von Flücht- lingen an der Aufräumaktion, die sich damit für die Unterstützung der Monheimer und Baumberger bedanken wollten. „Ich erhoffe mir durch deren Teilnahme auch ein Stück weit zur Integration beitragen zu können“, erklärte Regina Wegener, ehrenamtliche Flüchtlingshelferin. Sie hatte die Idee, die Flüchtlinge einzubinden. „Hier können sie mit den Alteingesessenen Kontakte knüpfen.“Homa (34) und ihr Ehe- mann Mohsen (41) aus dem Iran machten gerne mit, auch wenn sie solche Aktionen aus ihrem Heimatland nicht kennen. „Bei uns wird auch auf der Straße sauber gemacht“, erklärte Homa, die im Iran als Hochzeitsplanerin gearbeitet hat. Dafür seien Bedienstete der Stadt zuständig. Dass sich Bürger selbst darum bemühen, fand sie ungewöhnlich, meldete sich auf Anfrage mit ihrem Ehemann aber sofort dazu an.
Hermann Graf Nesselrode, der eigentlich in Urdenbach wohnt, hatte sich mit Sohn Robert und dessen Freund Jonas (beide acht Jahre alt) auf Baumberger Seite auf den Weg gemacht. Sie sammelten fleißig mit: „Meine Frau ist mit den anderen beiden Kindern in Urdenbach unterwegs.“
Mit ihnen wolle er sich am Ende der Aktion an Haus Bürgel treffen, wo Baumberger und Urdenbacher sich abschließend zum gemeinsa- men Mittagessen und Austausch einfänden. „Für uns gehört das mindestens schon seit fünf Jahren zur festen Tradition.“Für die beiden Jungen war die Aktion ein richtiges Abenteuer: „Viel Spaß macht es mir jetzt gerade nicht, aber es ist ja nützlich und dient wirklich einer guten Sache“, sagte Robert. Spannend sei es aber, wenn sie etwas Außergewöhnliches fänden, wie etwa den Tresor im vergangenen Jahr.
Nach rund zwei Stunden hatten Baumberger und Urdenbacher zwei große Container voll Müll gesammelt. Das waren rund 50 Kubikmeter. Die außergewöhnlichsten Funde an diesem Wochenende waren ein altes Fahrrad und ein Zelt.
„Dafür, dass wir in den letzten drei Jahren kein Hochwasser mehr hatten, das Treibgut anschwemmt, ist es immer noch ordentlich viel Müll, der hier herumliegt“, bemerkte Organisator Markus Gronauer vom BAB.