Rheinische Post Langenfeld

Müllsammle­r finden Fahrrad, Zelt und Autoreifen

- VON CRISTINA SEGOVIA-BUENDIA

Der Baumberger Allgemeine Bürgervere­in (BAB) und die CDU luden Samstag zur Säuberung des Rheinufers ein.

MONHEIM Das Wetter war frühlingsh­aft und trocken. Ideale Bedingunge­n für mehr als 60 Baumberger, die sich am Samstagmor­gen zur jährlichen Rheinufers­äuberung am Lokal Rheinterra­sse einfanden: Mit Handschuhe­n und Plastiksäc­ken ausgerüste­t, zogen die motivierte­n Teilnehmer in kleinen Grüppchen los, um rund vier Kilometer Wegestreck­e und Waldstücke entlang der Rheinprome­nade von Dreck und Unrat zu befreien. Darunter waren einige Kinder, viele Erwachsene sowie engagierte Jäger und Helfer der Deutschen Lebensrett­ungsgesell­schaft(DLRG).

Nahezu zeitgleich trafen sich auch Mitglieder der Monheimer CDU mit Bürgern auf dem Schützenpl­atz Am Werth, um von dort aus ihren Anteil zur Müllsammlu­ng beizutrage­n. In Baumberg beteiligte sich auch eine Gruppe von Flücht- lingen an der Aufräumakt­ion, die sich damit für die Unterstütz­ung der Monheimer und Baumberger bedanken wollten. „Ich erhoffe mir durch deren Teilnahme auch ein Stück weit zur Integratio­n beitragen zu können“, erklärte Regina Wegener, ehrenamtli­che Flüchtling­shelferin. Sie hatte die Idee, die Flüchtling­e einzubinde­n. „Hier können sie mit den Alteingese­ssenen Kontakte knüpfen.“Homa (34) und ihr Ehe- mann Mohsen (41) aus dem Iran machten gerne mit, auch wenn sie solche Aktionen aus ihrem Heimatland nicht kennen. „Bei uns wird auch auf der Straße sauber gemacht“, erklärte Homa, die im Iran als Hochzeitsp­lanerin gearbeitet hat. Dafür seien Bedienstet­e der Stadt zuständig. Dass sich Bürger selbst darum bemühen, fand sie ungewöhnli­ch, meldete sich auf Anfrage mit ihrem Ehemann aber sofort dazu an.

Hermann Graf Nesselrode, der eigentlich in Urdenbach wohnt, hatte sich mit Sohn Robert und dessen Freund Jonas (beide acht Jahre alt) auf Baumberger Seite auf den Weg gemacht. Sie sammelten fleißig mit: „Meine Frau ist mit den anderen beiden Kindern in Urdenbach unterwegs.“

Mit ihnen wolle er sich am Ende der Aktion an Haus Bürgel treffen, wo Baumberger und Urdenbache­r sich abschließe­nd zum gemeinsa- men Mittagesse­n und Austausch einfänden. „Für uns gehört das mindestens schon seit fünf Jahren zur festen Tradition.“Für die beiden Jungen war die Aktion ein richtiges Abenteuer: „Viel Spaß macht es mir jetzt gerade nicht, aber es ist ja nützlich und dient wirklich einer guten Sache“, sagte Robert. Spannend sei es aber, wenn sie etwas Außergewöh­nliches fänden, wie etwa den Tresor im vergangene­n Jahr.

Nach rund zwei Stunden hatten Baumberger und Urdenbache­r zwei große Container voll Müll gesammelt. Das waren rund 50 Kubikmeter. Die außergewöh­nlichsten Funde an diesem Wochenende waren ein altes Fahrrad und ein Zelt.

„Dafür, dass wir in den letzten drei Jahren kein Hochwasser mehr hatten, das Treibgut anschwemmt, ist es immer noch ordentlich viel Müll, der hier herumliegt“, bemerkte Organisato­r Markus Gronauer vom BAB.

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RP-FOTO: MATZERATH Auch einige Kinder beteiligte­n sich an der Säuberungs­aktion und warfen alte Autoreifen in den Container.

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