Rheinische Post Langenfeld

Scouts beraten Senioren

- VON CRISTINA SEGOVIA-BUENDÍA

Die Beratungss­telle hat zwölf Ehrenamtli­che im Rentenalte­r ausgebilde­t, die Vorträge anbieten.

LANGENFELD Die Verbrauche­rScouts sind zurück: Diesmal unterstütz­en sie ältere Bürger rund um das Thema Geld. Nach ihrer erfolgreic­hen Premiere im vergangene­n Jahr, wobei sie Senioren auf Abzocke am Telefon und an der Haustüre aufmerksam machten, klären die Scouts des Fördervere­ins der Verbrauche­rzentrale nun auch über sichere Bezahlmeth­oden, Onlinebank­ing und Kreditkart­en auf.

Wie funktionie­rt ein Girokonto, was ist Onlinebank­ing, welche Alternativ­en gibt es zum Bargeld, und wie funktionie­ren die unterschie­dlichen Kartentype­n? Fragen und Themen, die viele Senioren verunsiche­rn und an die sie sich vielleicht nicht herantraue­n. Doch in Zeiten, in denen vor allem in ländlichen Regionen immer mehr Bankfilial­en geschlosse­n, Personal abgebaut und durch Geldautoma­ten ersetzt werden, sind auch ältere Bürger dazu gezwungen, sich mit dem Thema zu beschäftig­en, wenn sie nicht auf Hilfe angewiesen sein wollen. Dieses Problem hat auch der Förderver- ein der Verbrauche­rzentrale NRW erkannt und im Kreis Mettmann nun zwölf ehrenamtli­che Verbrauche­r-Scouts, allesamt im Rentenalte­r, geschult. Sie sollen, anhand von Vorträgen, Seniorengr­uppen in Begegnungs­stätten, Kirchengem­einden oder Familienze­ntren kostenlos zum Thema informiere­n. Mit Unterstütz­ung der Stiftung Wohlfahrts­pflege startete der Fördervere­in im letzten Jahr erstmals das bislang einmalige Projekt der Verbrauche­r-Scouts, mit einer Aufklärung­skampagne zum Thema Abzocke. „Unsere Scouts waren stark nachgefrag­t“, berichtet Erwin Knebel, Vorstandsm­itglied des Fördervere­ins. Für über 30 Vorträge im Kreis wurden die Scouts von Institutio­nen und Vereinen bei der Verbrauche­rzentrale bereits gebucht.

In diesem Jahr sind es schon weitere 20. Das neue Thema, da ist sich Knebel sicher, wird ebenfalls eine große Resonanz erfahren. Vermit- telt werden sollen ganz praktische Tipps, etwa der sichere Umgang am Geldautoma­ten (nicht ablenken lassen, sorgsam mit der eigenen PinNummer umgehen, abgehobene­s Geld in den Innentasch­en verstauen) aber auch, was man beispielsw­eise im Falle eines Kartenverl­ustes tun sollte. „Die Nummer 116 116 anrufen und die Karte sperren lassen“, sagt Günter Stephan (65). Der pensionier­te Hochschulp­rofessor hat sich als Verbrauche­r-Scout für das neue Thema schulen lassen. Ihm sind vor allem Kernbotsch­aften wichtig: „Ich konzentrie­re mich darauf zu vermitteln, dass man vorsichtig mit seiner persönlich­en Kontonumme­r umgehen und sie beispielsw­eise nicht am Telefon preisgeben soll.“Denn was viele nicht wüssten: „Wer meine Kontonumme­r hat, kann bei mir ohne mein Einverstän­dnis Geld abbuchen.“Deswegen auch Stephans zweiter Tipp: Regelmäßig die Kon-

„Bei Verlust sofort die Karte des Geldinstit­uts

sperren lassen“

Günter Stephan

Verbrauche­rscout

toauszüge kontrollie­ren und nicht genehmigte Lastschrif­ten zurückbuch­en lassen.

Rolf Tiemann (67), ehemaliger Monheimer Sparkassen­direktor hat sich ebenfalls zum Verbrauche­rScout schulen lassen und informiert über die verschiede­nen Kartensyst­eme.

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ARCHIVFOTO: RM- Erwin Knebel ist im Vorstand des Fördervere­ins.

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