Mit einer App Lebensmittel retten
Übrig gebliebenes Essen muss nach Ladenschluss nicht in die Tonne.
REGION DÜSSELDORF Vor einem Jahr gründete Thomas Momsen (24) in Dänemark mit vier Freunden unter dem Namen „Too Good To Go“ein Start-up, das helfen soll, Lebensmittel, die „zu gut zum Wegwerfen“sind, vor der Mülltonne zu retten. Nun wollen die Gründer auch in Deutschland, unter anderem in Düsseldorf, durchstarten. Ob Restaurant, Cateringbetrieb, Bäcker, Metzger oder Supermarkt – viele haben bei Geschäftsschluss Lebensmittel übrig, die sie nicht mehr verkaufen können – und auch viel mehr, als etwa die Tafeln abnehmen können. Thomas Momsen hat diese Verschwendung gestört.
Über die Internetseite oder eine App von „To Good To Go“können Restaurants und Geschäfte Lebensmittel zu einem geringen Preis, ab 2 Euro pro Portion, anbieten. Der Durchschnittspreis der Portionen liege bei rund 4 Euro, sagt Momsen. Das sei in der Regel um mindestens 50 Prozent günstiger als der Normalpreis. Nutzer finden über die App Anbieter in ihrer Nähe, können ihr Wunschessen bestellen, gleich bezahlen und zu einer festgesetzten Zeit kurz vor Ladenschluss abholen. „In Dänemark gibt es bereits rund 600 teilnehmende Läden, rund 1.500 sind es mittlerweile in Europa. Zudem wurde die App inzwischen mehr als 700.000 Mal heruntergeladen“, berichtet der 24-Jährige.
Nach Norwegen, England, Frankreich und der Schweiz steht nun Deutschland auf der Expansionsliste. In Berlin und Hamburg gibt es schon teilnehmende Geschäfte. In Düsseldorf konnten innerhalb weniger Tage die ersten Teilnehmer gewonnen werden, so sind die „Naturburschen“oder das neue „Café Barré“in Flingern dabei. Peter Wiedeking, vielen Düsseldorfern noch be- kannt durch die „Abendtüte“, die er inzwischen aufgegeben hat, kümmert sich um den Vertrieb und will schnellstmöglich ein großes Netz aufbauen. „Es ist gar nicht viel Verkaufsarbeit nötig“, erklärt Wiedeking. Die Verbreitung funktioniere vor allem durch Mundpropaganda. Das sei auch in Dänemark von Beginn an so gewesen.
Die App ist kostenlos, Behälter für die Lebensmittel gibt es vom Startup. „Um die Umwelt noch mehr zu schonen, planen wir, zukünftig Edelstahlbehälter in einheitlichen Größen anzubieten“, sagt Momsen. Diese können die Nutzer dann kaufen und immer wieder für die Abholungen verwenden. Für jede verkaufte Speise bekommt „Too Good To Go“einen Euro, unabhängig davon, zu welchem Preis sie angeboten werde. Kontakt: info@toogoodtogo.de; Telefon 0421 18542400.